Mallorca Zeitung

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So begründet Ryanair, dass Eltern auf Flügen nach Mallorca abgestraft werden

Während alleinreisende Personen ab 12 Jahren sich kostenlos einen Sitzplatz im Flieger zuteilen lassen können, sind Erwachsene verpflichtet, einen Sitzplatz zu reservieren, um neben ihrem Kind sitzen zu können

Ryanair 80543014Eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft Ryanair steht auf dem Flughafen Köln/Bonn. Der irische Billigflieger Ryanair hat im Dezember mehr Fluggäste befördert als ein Jahr zuvor. Foto: Thomas Banneyer/dpa

In den vergangenen Tagen stand die irische Billigairline Ryanair wie so häufig im Mittelpunkt einer öffentlichen Debatte. Der Grund dieses Mal: Die Gebühren, die Eltern zahlen müssen, die mit ihren Kindern in den Urlaub reisen.

Während alleinreisende Personen ab 12 Jahren sich kostenlos einen Sitzplatz im Flieger zuteilen lassen können, sind Erwachsene verpflichtet, einen Sitzplatz zu reservieren, um neben ihrem Kind sitzen zu können. Dies kostet je nach Route 6 bis 10 Euro, auf Mallorca-Flügen aus Deutschland sind es nunmehr acht Euro pro Strecke.

Ryanair sieht eher Vorteile

Die Airline, die für ihre – vorsichtig ausgedrückt – unkonventionelle Informationspolitik bekannt ist, sieht derweil eher Vorteile bei dieser Maßnahme. Auf MZ-Anfrage erklärte das in Dublin ansässige Unternehmen, dass Eltern aus Sicherheitsgründen neben ihren zwei bis elf Jahre alten Kindern sitzen müssen.

"Erwachsene, die einen Sitzplatz kostenpflichtig reservieren, können dann bis zu vier Sitzplätze für ihre Kinder ohne Zusatzkosten dazubuchen." Dies bedeute, und da scheint sich Ryanair selbst zu loben, dass "Eltern auf Reisen mit ihren Kindern nur für eine Person" statt für jedes einzelne Familienmitglied eine Zusatzgebühr zahlen müssen. Warum dies angesichts der Sicherheitsfrage nicht kostenlos passieren kann, erklärt das Unternehmen in dem knapp gehaltenen Statement nicht.

Spannungsgeladenes Verhältnis

Ryanair hat schon früher ein eher spannungsgeladenes Verhältnis zu Familien gehabt. Bevor die verpflichtende Sitzplatzreservierung im Jahr 2016 eingeführt wurde, kam es häufiger vor, dass Eltern, die keinen festen Platz gekauft hatten, getrennt von ihren teilweise sehr kleinen Kindern saßen. Dies sorgte naturgemäß für aufgeheizte Stimmung an Bord und konnte in den meisten Fällen nur dadurch gelöst werden, dass ein anderer Passagier freiwillig mit dem Elternteil tauschte.

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