Ein Flug von Köln nach Palma, im Dezember. Wir waren noch keine fünf Minuten in der Luft, und ich war schon mit meiner Sitznachbarin im Gespräch. In den kommenden zwei Stunden hat sie sich mir komplett anvertraut. Quasi ihre Lebensgeschichte erzählt. Auch ich habe ihr sehr viel Einblick in mein Privatleben gewährt, was ich sonst nie gegenüber Fremden tue.

Dabei haben wir festgestellt, dass wir aus zwei völlig gegensätzlichen Welten kommen – und uns trotzdem auf Anhieb gut verstanden und vertraut fühlten. Sie, eine Deutsche, Mitte bis Ende 50, gehobener Lebensstil (aber ohne dass sie damit geprahlt hätte), ehemalige Leiterin von zwei Außenstellen eines großen Automobilkonzerns. Ich, ebenfalls Deutsche, Anfang 40, im Kirchendienst tätig und aktiv im Tierschutz (auch auf Mallorca).

Beim Verlassen des Flugzeugs kommt sie noch einmal schnell zurückgelaufen und bedankt sich bei mir. Einfach: Danke.

Wofür? Ich wusste es zunächst nicht. Erst nach und nach stellte ich fest, dass mich dieses Erlebnis bewegt und zum Nachdenken gebracht hat. Diese Begegnung hat tatsächlich einige Sichtweisen bei mir geändert. Ich habe mir vorgenommen, mich selbst einfach etwas mehr gegenüber Fremden zu öffnen – und möchte den Dank deswegen auf diesem Wege weitergeben. Leider habe ich zu der Dame keinen Kontakt mehr.

Möchten auch Sie von Begegnungen im Flugzeug erzählen, an die sie gern zurückdenken? Wir freuen uns über Einsendungen unter simone@mallorcazeitung.es

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