Die Nit de l'Art auf Mallorca lockt Tausende auf die Straßen und in die Galerien von Palma

Höhepunkte waren ein Nagetier und die Eröffnung des ehemaligen Wasserspeichers im Kulturzentrum La Misericòrdia

Brigitte Rohm

Brigitte Rohm

Bereits zum 27. Mal hat auf Mallorca die Kunstnacht Nit de l'Art Tausende von Menschen auf die Straßen von Palma und in die Galerien gelockt. Am Samstagabend (23.9.) gab es an vielen Ecken der Stadt Kunst fast zum Anfassen. Je später der Abend, desto voller die Ausstellungsorte und desto länger die Schlangen davor.

Wohl deshalb denjenigen, die schon zu ganz früher Stunde etwa zum großen Ausstellungsereignis der diesjährigen Ausgabe pilgerten: Vor dem Kulturzentrum La Misericòrdia bildete sich eine Menschentraube. Manch einer raunte etwas von bis zu drei Stunden Wartezeit.

Mit Klang und Lichteffekten untermalt

Was hier von einer strahlenden Ministerpräsidentin Marga Prohens und den Größen der Kulturpolitik und der Kunstszene feierlich eingeweiht wurde: der alte Wasserspeicher des Gebäudes, der nun erstmals zugänglich ist - ein atmosphärisches, mit Klang und Lichteffekten untermaltes Erlebnis.

Ein wenig schade nur, dass die drei ebenso sehenswerten Ausstellungen von CCA Andratx, La Bibi Gallery und Galeria Maior in den davorliegenden Räumen für manche Besucher in erster Linie Unterhaltung beim Schlangestehen zu sein schienen.

Ein witziges Nagetier

In vielen Galerien herrschte ebenfalls ein enormer Andrang. Einen der weiteren Hingucker des Abends hatte Galerist Fran Reus in seinen Räumlichkeiten zu bieten: Er erbrachte das ultimative Opfer der Kunstnacht, indem er die Rattenskulptur von Guillermo Ros Löcher in eine Wand in seiner Galerie nagen ließ. "Alles für die zeitgenössische Kunst!", meinte er auf Nachfrage mit schelmischem Lächeln.

Neben den Ausstellungen gab es auch auf den Straßen von Palma jede Menge Programm. So fand unter anderem vor dem Teatre Principal insgesamt drei Mal eine Tanzperformance statt. Die Tänzerin huldigte dabei im Dialog mit dem Gebäude dem Theater und seinen Musen.