Der bekannteste Fotograf von Mallorca zeigt seine ungewöhnlichsten Aufnahmen in Köln

Pep Bonet hat sich mit eindrucksvoller Dokumentar-Fotografie einen Namen gemacht. Seine neusten Bilder sind eher poetisch

Pep Bonet in einem Selbstporträt aus der Ausstellung.

Pep Bonet in einem Selbstporträt aus der Ausstellung. / FOTO: PEP BONET

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Er ist wohl einer der bekanntesten Fotografen Mallorcas, hat sich mit eindrucksvoller Dokumentar-Fotografie von Krisengebieten, aber auch der Metal-Szene international einen Namen gemacht. Jetzt präsentiert Pep Bonet ein eher persönliches und vor allem poetisches Projekt: Ab Sonntag (5.3.) zeigt er in den Räumlichkeiten der Michael Horbach Stiftung in Köln (Wormser Str. 23) die Ausstellung „Paradís“. Darin porträtiert Bonet die Bewohner und das Leben auf Mallorca.

Bild aus der Ausstellung "Paradís" von Pep Bonet.

Bild aus der Ausstellung "Paradís" von Pep Bonet. / Pep Bonet

Die insgesamt 137 Fotografien hat Bonet mit der Technik der sogenannten Negativ-Rückgewinnung erstellt: Die Bilder werden mit einer Sofortbildkamera gemacht und dann mit Bleichmittel bearbeitet. Dadurch wird ein Negativ erzeugt. Dieses wird eingescannt und gedruckt. Teilweise werden auch Doppelbelichtungen als künstlerisches Stilmittel eingesetzt. Eine Technik, die durchaus arbeitsintensiv ist, wie Bonet einräumt: „Jedes Foto ist eine Welt für sich, und nichts ist vorhersehbar.“

Bild aus der Ausstellung "Paradís" von Pep Bonet.

Bild aus der Ausstellung "Paradís" von Pep Bonet. / Pep Bonet

Wie aus einer Traumwelt

Herausgekommen sind Bilder, die wie aus einer Traumwelt erscheinen – völlig anders als die äußerst direkten und schonungslosen Fotos, für die Bonet bekannt geworden ist. Teilweise wirken sie eher wie Malerei. Nur wenn man genau hinschaut, erkennt man die Insel auf den Fotografien.

Bild aus der Ausstellung "Paradís" von Pep Bonet.

Bild aus der Ausstellung "Paradís" von Pep Bonet. / Pep Bonet

Pep Bonet erklärt das Projekt so: „Ich fotografiere, was ich am meisten hasse und was ich am meisten liebe, nur so kann ich eine sichtbare Emotion erreichen. Nach zu vielen Jahren, in denen ich das fotografiert habe, was ich am meisten hasse – Ungerechtigkeiten, Kriege, Gräueltaten, Ungleichgewichte –, habe ich beschlossen, dass die Zeit gekommen ist, das zu fotografieren, was ich am meisten liebe, meine Heimat Mallorca.“

Die Ausstellung in der Michael Horbach Stiftung in Köln ist bis zum 23. April zu sehen (Informationen unter michael-horbach-stiftung.de).

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