Hat die Discotheken-Gruppe Cursach auf Mallorca Steuern im zweistelligen Millionen-Bereich hinterzogen? Nachdem die spanische Nationalpolizei in einem Bericht vom vergangenen Sommer zu diesem Ergebnis kam, widerspricht nun das Finanzamt in einem eigenen Bericht.

Es liege kein begründeter Verdacht auf Steuerhinterziehung vor, heißt es nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" in einem Schreiben an den Untersuchungsrichter. Dieser will deswegen nur wegen administrativen Verstößen statt eines Strafdelikts weiter ermitteln. Der Bericht des Finanzamts spreche eine klare Sprache. Der Fiskus habe aber alle Möglichkeiten auf eigene Inspektionen, um je nach deren Ergebnis Bußgelder auszusprechen.

In dem Bericht wurde dem Unternehmen, dem unter anderem der Megapark an der Playa de Palma gehört, vorgeworfen, einen großen Teil seiner Einnahmen nicht versteuert zu haben. Daneben ist von der mutmaßlichen Unterschlagung von Sozialabgaben die Rede. In welchem Ausmaß Mitarbeiter schwarz beschäftigt worden sein könnten, sollen Arbeitsinspektoren klären.

Cursach steht im Verdacht, durch Bestechung von Beamten, Polizisten und Politikern über Jahre hinweg eine Vorzugsbehandlung seiner Gruppe (Tito's, Pachá, Megapark, Megasport) durch die öffentliche Verwaltung genossen zu haben. Nach rund einem Jahr in Untersuchungshaft war er im April unter Auflagen auf freien Fuß gekommen. /ff

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