Der Prozess über die Bierkönig-Räuber hat am Montag (8.4.) begonnen. Die Männer, zwei ehemalige Polizisten und ein Zivilist, hatten 2015 einen Geldtransporter überfallen und 300.000 Euro gestohlen. Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Haft. Vom Geld fehlt weiter jede Spur.

Der Überfall ereignete sich am 24. Juli gegen 13 Uhr. Einer der Räuber hatte wochenlang die Route des Geldtransporters studiert. "Wir fuhren drei Mal wöchentlich die gleiche Strecke", sagte der Fahrer des Geldtransporters. Wir hatten die Einnahmen vom Bierkönig und Geld aus dem Büro geladen: 297.000 Euro in Scheinen, 3.000 Euro in Münzen."

Auf der Avenida Fra Joan Llabrés stoppten drei Männer mit Polizeiwesten und einem VW Golf den Transporter. "Halt, Polizei. Steigen Sie aus", sagten sie uns. Mich drückten sie gegen ein Auto, meinen Kollegen gegen eine Wand. Monate zuvor gab es auf der Arbeit eine Inspektion. Ich dachte, das wäre im Zuge dessen." Die Räuber stiegen in den Geldtransporter ein und düsten davon. "Alles dauerte weniger als eine Minute."

Beide Mitarbeiter erklärten, dass sie die ganze Zeit glaubten, dass es sich um echte Polizisten handele. Bei einer Gegenüberstellung konnten sie die Männer identifizieren. Francisco F. (56) gehörte zum Zeitpunkt des Überfalls zur Policía Nacional. Francisco A. (57) war ebenfalls Polizist, wurde aber entlassen, weil er eine Diebesbande angeführt hatte. Zusätzlich wurde der Fahrer des VW Golfs festgenommen.

Bei einer Durchsuchung der Wohnungen der Verdächtigen fand die Polizei große Mengen an Bargeld. Lediglich Francisco F. äußerte sich zur Herkunft des Geldes. Bei ihm wurden 8.000 Euro gefunden. "Meine Frau arbeitete als Kellnerin in der Schinkenstraße. An manchen Tagen brachte sie 500 Euro Trinkgeld nach Hause. Wir hatten 4.500 Euro für eine Renovierung der Küche parat und 1.000 Euro für unsere Nichte, die ein Auslandsjahr machen wollte." Die mittlerweile geschiedene Frau bestätigte das.

Im Haus von Francisco A. fand die Polizei 11.000 Euro, das angeblich von den Töchtern stammt. "Er hat es für uns gespart", erklärte seine Tochter. Zudem sei eine Andorra-Reise aus rein privaten Gründen gewesen und habe nichts mit dem Raub zu tun. Wo die 300.000 Euro abgeblieben sind, ist weiter unbekannt. Am 24. April soll der Prozess mit der Befragung der damaligen Ermittler weitergehen. /rp