Die Auswirkungen nach der Pleite des Touristik-Konzerns Thomas Cook sind auf dem Flughafen von Palma de Mallorca deutlich zu spüren. Seit den Morgenstunden des Montag (23.9.) sind zahlreiche Mitarbeiter der staatlichen Luftfahrtbehörde von Großbritannien vor Ort, die die Urlauber informieren und die Rückholaktion in ihre Heimatländer im Königreich organisieren. Auch wenn die Atmosphäre am Flughafen eher ruhig ist, irren Urlauber umher und suchen Informationen zu ihren Flügen. So sagte eine ältere Dame auf Englisch: "Ich bin verloren".

Für deutsche Urlauber halten sich die Auswirkungen der Pleite zumindest derzeit in Grenzen. Die Fluglinie Condor ist weiterhin aktiv und nicht von der Insolvenz betroffen. Monika und Bianca, Mutter und Tochter aus Stuttgart mit dem Sohn Florian, waren am Vormittag in Palma gelandet und hatten vor Abflug eine SMS erhalten, dass Thomas Cook pleite ist. Darin habe es geheißen, dass das Unternehmen zunächst alle Urlauber heimholen wolle, und weitere Flugbuchungen nicht möglich seien.

Die drei Stuttgarter hatten eine Pauschalreise im Hotel Simó in Cala Millor gebucht, einem Hotel, das ausschließlich von Neckermann-Gästen besetzt ist. Neckermann gehört zu Thomas Cook und ist ebenfalls von der Insolvenz betroffen. Im Hotel Simó erklärt eine Rezeptionistin der MZ, dass der Betrieb zunächst normal weiterlaufe. "Es kommen auch weiterhin Leute an, genauso wie wir Urlauber haben, die auschecken und sich auf den Weg zum Flughafen machen."

In Son Sant Joan hatten am Vormittag speziell die Flieger der Fluggesellschaften von Thomas Cook teils stundenlange Verspätungen. Im Lauf des Vormittags stellten alle Gesellschaften von Thomas Cook die Arbeit ein, mit Ausnahme von Condor und der mallorquinischen Tochter Thomas Cook Airlines Balearics. Andrang herrschte an den Infoschaltern von Neckermann und Thomas Cook.