Ein Gericht in Palma de Mallorca hat am Montag (21.9.) einen 24-jährigen Franzosen zu einer Haftstrafe von 40 Jahren verurteilt. Der Mann bekannte sich nach einem Bericht der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" zu acht Straftaten: Mordversuch, Vergewaltigung, Diebstahl, gewalttätiger Überfall, Betrug, Körperverletzung, Brandstiftung und Verstöße gegen die Bewährungsauflagen.

Am 15. Oktober 2017 stieg der Verurteilte laut seinem Geständnis in eine Wohnung im Stadtviertel Pere Garau ein. Er stahl einen Fernseher. Zwei Tage später kehrte er zurück, um weitere Sachen zu entwenden. Diesmal war die Bewohnerin jedoch vor Ort. Der Dieb fand sie schlafend vor. Mit einem Küchenmesser bedrohte er die Frau und forderte Bargeld und Kreditkarte. Danach zwang er sein Opfer, ihn oral zu befriedigen. Sie musste sich ausziehen, es kam zur Vergewaltigung.

Danach fesselte der Mann die Frau an den Armen und Beinen. Mit Morddrohungen forderte er die Geheimzahl der Kreditkarte. Nachdem er sie erhalten hatte, zwang er die Frau, fünf Tabletten eines starken Beruhigungsmittels zu schlucken. Er brachte sie in das Wohnzimmer und vergewaltigte sie erneut.

Bevor er ging, versicherte sich der Angreifer, dass das Opfer nicht um Hilfe rufen konnte. Er schleuste ihr weitere fünf Tabletten des Beruhigungsmittels ein und setzte die Wohnung an drei verschiedenen Stellen in Brand.

Der Rauch sorgte dafür, dass die Frau ihr Bewusstsein zurückerlangte. Sie schaffte es, die Fesseln an den Füßen zu befreien. Da sie in ihrer Wohnung eingesperrt war, zerschlug sie eine Fensterscheibe mit dem Kopf und schrie um Hilfe. Ein Nachbar rettete sie. Sie erlitt verschiedene Verletzungen und kam anderthalb Jahre lang in psychologische Behandlung.

Der Angreifer hatte bei seiner Flucht noch 600 Euro an einem Bankautomaten abgehoben. Er war bereits vorbestraft, und in Es Pinaret lag eine Bewährungstrafe gegen ihn für Verbrechen als Minderjähriger vor. Vier Tage später konnte die Polizei ihn festnehmen, seitdem sitzt er in Haft.

Beim Prozess entschuldigte er sich beim Opfer. Er selbst habe unter Drogen gestanden und würde sich nicht genau an die Vorfälle erinnern, er gestand aber seine Schuld. Der Richter sprach eine Haftstrafe von knapp 40 Jahren aus. Davon muss der Franzose nur 25 Jahre absitzen, der Rest ist eine Bewährungsstrafe. Die bisherige Haftzeit wird ihm angerechnet, weswegen er voraussichtlich 2042 entlassen werden könnte. /rp