Im Kampf gegen Spekulation und Wohnungsnot hat die balearische Landesregierung rechtliche Schritte eingeleitet und für 900.000 Euro acht Wohnungen aus einem sogenannten "Geierfonds" erstanden. Sie sollen nun als Sozialwohnungen genutzt werden.

Wie der balearische Minister für Wohnen, Marc Pons, am Dienstag (19.1.) erklärte, sei es das erste Mal, dass die Landesregierung aktiv juristisch gegen einen Investor vorgegangen sei und die Immobilie erfolgreich übernehmen konnte.

Es handelt sich um Wohnungen, die die Bank Banco Sabadell an einen Investment-Fonds verkauft hatte, ohne die öffentliche regionale Verwaltung davon in Kenntnis zu setzen. Dies ist seit einem im vergangenen Februar verabschiedeten Gesetz aber Pflicht. 47 weitere Verfahren seien noch in der Schwebe.

Hintergrund: Wohnungen auf Mallorca im Visier der Geier

In den vergangenen Jahren ist die Wohnungsnot auf Mallorca auch wegen der "Geierfonds" stark angestiegen. Zahlreiche - oft ausländische - Großinvestoren erstehen ganze Häuserblocks vorwiegend in Palma de Mallorca, lassen sie jahrelang leerstehen und spekulieren darauf, dass durch Gentrifizierung mit der Zeit auch der Immobilienwert steigt.

Vor allem im sozialen Brennpunktviertel Son Gotleu gibt es viele solcher leerstehender Wohnungen - gleichzeitig ist die Wohnungsnot enorm. Oft verschaffen sich Besetzer Zugang zu den leeren Immobilien. /somo