Meinung

Wandel der Partyhochburgen auf Mallorca: Magaluf ist kein Vorbild für die Playa de Palma

MZ-Redakteur Patrick Schirmer Sastre glaubt nicht, dass sich die Aufwertung in Magaluf auf die deutsche Urlauberhochburg anwenden lässt

Magaluf hat sich herausgeputzt

Magaluf hat sich herausgeputzt / Nele Bendgens

Dass Magaluf sich so langsam herausputzt und anscheinend aus dem Gröbsten herauskommt (S.4–5), ist sicherlich ein gutes Zeichen für all jene, die das Schlagwort Qualitätstourismus in ihr Standard-Vokabular aufgenommen haben. Es zeigt ihnen, dass man auch den größten Sündenpfuhl retten kann. Auch wenn diese Aufwertung meist mit Gentrifizierung einhergeht – und der Urlaub infolgedessen für viele Menschen immer unerschwinglicher wird.

Doch daraus Konsequenzen beispielsweise für den sogenannten Ballermann ziehen zu wollen, ist schwierig. Zum einen ist die Playa de Palma weitaus größer als Magaluf. Zum anderen teilt sie sich mit Palma und Llucmajor in zwei Verwaltungsbezirke auf, die nicht immer Hand in Hand gehen. An der Playa durchzugreifen, ist politisch schwieriger als in dem kleinen Küstenort in Calvià.

Die Bedeutung des Ballermann für Deutschland

Auch die Bedeutung, die der Ballermann für die deutsche Populärkultur hat, sollte nicht unterschätzt werden. Die Playa de Palma ist mehr als nur ein Urlaubsort, es ist eine Gelddruckmaschine, die in der Heimat das ganze Jahr über durch Partys, Festivals und Fernsehdokus genährt wird. Ja, vielleicht schämt man sich manchmal, aber irgendwie löscht das die Faszination nicht aus. Es darf bezweifelt werden, dass Magaluf den gleichen Stellenwert für die Briten hat. Und schließlich sollte auch in Magaluf der Optimismus noch mit Vorsicht genossen werden. Die Polizeimeldungen über Ausraster in „Maga“ mögen seltener geworden sein, doch der Partytourismus ist quasi per Definition immer nur wenige Pint Bier vom nächsten Exzess entfernt.

El hecho de que Magaluf se esté arreglando poco a poco y parezca salir a flote es sin duda una buena señal para todos aquellos que han incorporado la expresión „turismo de calidad“ en su vocabulario habitual. Les demuestra que incluso los mayores antros del pecado puede recuperarse, aun a costa de que ello vaya de la mano de la gentrificación, lo que hace que las vacaciones sean cada vez más inasequibles para mucha gente. No obstante, resulta complicado sacar conclusiones de ello para el llamado „Ballermann“ alemán. Por un lado, la Playa de Palma es mucho más grande que Magaluf. Por otra, está dividida en dos distritos administrativos, Palma y Llucmajor, que no siempre van de la mano. En Playa de Palma, es políticamente más difícil imponerse que en la pequeña localidad costera de Calvià. Tampoco hay que subestimar la importancia que el Ballermann tiene para la cultura popular alemana. La Playa de Palma es más que un lugar de vacaciones, es una máquina de imprimir dinero que en su país de origen se retroalimenta durante todo el año con fiestas, festivales y documentales de televisión. Sí, puede que a veces se sienta vergüenza, pero de algún modo eso no borra la fascinación. Es dudoso que Magaluf tenga el mismo estatus para los británicos. Por último, también en Magaluf el optimismo se ha de tomar con cautela. Puede que los informes policiales sobre altercados en „Maga“ sean menos que antes, pero el turismo de borrachera, por definición, está siempre solo a unas pintas de cerveza del siguiente exceso.