Die Frau, die im Juli 2020 ihren Mann im Beisein ihrer drei Kinder in Manacor erstach, hat am Montag (22.11.) eine 15-jährige Haftstrafe akzeptiert. D.C. gestand ihre Tat vor einem Geschworenengericht in Palma de Mallorca und erklärte sich eines Tötungsdelikts mit dem erschwerenden Umstand der Verwandtschaft für schuldig. Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung hatten zuvor eine entsprechende Einigung erzielt. Die Frau muss zudem 260.000 Euro Entschädigung an den gemeinsamen Sohn und an die Eltern des Verstorbenen zahlen.

Das Verbrechen ereignete sich in der Nacht des 8. Juli 2020 in einer Wohnung im Carrer Sant Joan Baptista in Manacor. Die Frau, eine 32-jährige Honduranerin, lebte dort in schwierigen finanziellen Verhältnissen mit ihrem gleichaltrigen Ehemann, einem Ecuadorianer, und drei Kindern: dem 11 Monate alten gemeinsamen Baby und ihren beiden anderen Kindern im Alter von 6 und 9 Jahren. Die Beziehung war zerrüttet: D.C. hatte ihren Mann bereits einmal wegen Misshandlungen angezeigt, die Anzeige dann aber zurückgezogen.

D.C. stach ihrem Partner während des Streits viermal in den Rücken. Laut ihrer Aussage vor Gericht hatte der älteste Sohn mitsamt dem Baby zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung das Zimmer verlassen. Die Aggression fand während eines Gerangels statt. "Er packte mich an den Haaren, ich fiel rückwärts und schlug mit dem Rücken auf ein Möbelstück auf", erklärte sie. Daraufhin habe sie auf ihr Opfer eingestochen. Ihrer Version zufolge hatte der Mann das Messer zuvor in der Hand gehabt. Sie ließ allerdings offen, ob sie es ihm dann entriss oder nicht.

Der Mann schaffte es, das Haus zu verlassen, brach aber auf der Treppe des Gebäudes zusammen und verblutete. Sie sei mit den Kindern zu einer Nachbarin gelaufen und habe sie gebeten, die Polizei zu benachrichtigen, sagte die Frau vor Gericht. Seit ihrer anschließenden Festnahme befindet sie sich in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Frau wegen Totschlags angeklagt. Ihrer Ansicht nach hatte der Mann noch die Möglichkeit, sich zu verteidigen. Die Anwälte der Nebenklage hielten den Angriff hingegen für heimtückisch an und forderten eine Verurteilung wegen Mordes sowie eine Haftstrafe von 25 Jahren. Am Ende einigten sich die Parteien und akzeptierten die Darstellung der Staatsanwaltschaft. Das Geschworenengericht wurde nach dem Geständnis der Frau aufgelöst, die Urteilsverkündung steht noch aus. "Ich werde mein Leben lang bereuen, was geschehen ist", sagte die Frau vor Gericht.