Ein gestrandetes Schiff sorgt für Ärger in der Gemeinde Calvià im Südwesten von Mallorca. Die "Reina I" ist neben dem beliebten Strand zwischen dem Delfinarium "Marineland" und dem Tennisclub auf Grund gelaufen. Offenbar war es in den frühen Morgenstunden des Donnerstags (21.4.) von den starken Winden an die Küste getrieben worden.

Holzbretter, Treibstoffkanister und Plastikmüll dringen nun aus dem Inneren des Schiffes ins Badewasser und an die Küste. Dutzende Schaulustige nutzten die "Reina I" derweil am Donnerstag als Hintergrundmotiv für ihre Selfies. Manche drangen sogar in das Schiff ein, um Gegenstände aus dem Inneren zu entwenden. Die Ortspolizei von Calvià schickte eine Patrouille, um das Treiben zu beenden.

Das Schiff liegt im rechten Bereich des Bildes. Dort wo der Felsen in das Meer reinragt. Google Maps

Polizei versucht Besitzer ausfindig zu machen

Portals Nous ist bei Freizeitschiffern sehr beliebt, weil der Hafen und die Kaimauer geankerten Schiffen in diesen Abschnitt meistens einen guten Schutz bieten, ohne dass man die hohen Hafengebühren zahlen muss. Inwieweit das auch bei der "Reina I" der Fall ist, ist noch nicht klar. Die Polizei versuchte am Donnerstag, die Besitzer ausfindig zu machen. Allem Anschein nach war das Schiff seit längerer Zeit nicht mehr benutzt worden.

Der Müll aus dem Inneren des Bootes sammelt sich am Strand an. J.L. Iglesias

Anwohner forderten von der Gemeinde, das Schiff so schnell wie möglich zu beseitigen, um nicht Badegäste in der anstehenden Urlaubssaison abzuschrecken. Die Gemeinde ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind. Immer wieder darben gestrandete Boote wochen- oder monatelang dahin, bevor sie abgeschleppt werden.

Der bekannteste Fall in jüngerer Zeit ereignete sich im Jahr 2019. Im April jenen Jahres drückte ein Sturm eine Yacht an den Strand in Palmanova. Da niemand es abholte, nisteten sich Okupas, also Besetzer, da ein. Graffitikünstler verewigten sich am Außenbereich. Es dauerte tatsächlich bis Februar 2020 bis die Gemeinde das 22 Meter lange Schiff abholen ließ. Die Kosten für den Steuerzahler beliefen sich damals auf 80.000 Euro. /pss