Der spanische König Felipe VI. hat am Freitag (11.11.) den 54. Museumskongress CIMAM (International Committee for Museums and Collections of Modern Art) im Museum Es Baluard in Palma de Mallorca eröffnet. Bei seiner Rede erklärte der Monarch, dass der Einsatz für Kunst und Kultur gleichbedeutend mit dem Einsatz für die demokratischen Werte sei. Dieses sei besonders in diesen unsicheren Zeiten wichtig, in denen "die Auswirkungen der Pandemie andauern" und "ein Krieg im Herzen des europäischen Kontinents wütet".

Kultur als Bollwerk für die Werte

Der König nahm auch Bezug auf das Museum selbst, das eine frühere Militäreinrichtung war und dessen Name sich mit "das Bollwerk" übersetzen lässt: "Die Kultur ist heute, mehr denn je, unser Bollwerk, und die Museen sind Wächter über unsere gemeinsamen Werte."

Bei der Veranstaltung waren neben dem spanischen Staatsoberhaupt auch der spanische Kulturminister Miquel Iceta, die Vertreterin der Zentralregierung auf den Balearen, Aina Calvo, und Ministerpräsidentin Francina Armengol zugegen. Auch Inselratspräsidentin Catalina Cladera, Palmas Bürgermeister José Hila, die Leiterin des Es Baluard, Imma Prieto, und die CIMAM-Vorsitzende Mami Kataoka wohnten dem Auftakt der dreitägigen Veranstaltung bei.

Unverständnis für Klimaproteste in Museen

Kataoka, die das Mori Art Museum in Tokio leitet, fand in einem Interview mit der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" deutliche Worte zu den radikalen Klimaprotesten in Museen, die derzeit immer häufiger werden: "Das Museum hat die Aufgabe, Kunstwerke für die Zukunft und künftige Generationen zu schützen. Das ist eine sehr respektlose, problematische Haltung, ganz gleich, was sie damit ausdrücken wollten", sagte die CIMAM-Vorsitzende über die Aktionen von Klimaaktivisten, die Lebensmittel auf Kunstwerke schütten oder sich daran festkleben.

Das Thema sei unter den Fachleuten aus aller Welt besprochen worden. Für ein Museum sei es äußerst problematisch, wenn Menschen Gemälde attackieren, auch wenn diese durch Glas geschützt seien. "Ich glaube nicht, dass es eine gute Botschaft ist, wenn die Leute denken, 'ach, das können wir auch'", so Kataoka. Auf die Frage, ob es nötig sei, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen, gab sie keine eindeutige Antwort. Es gehe mehr darum, die richtige Kommunikation mit den Aktivisten zu geben, um die Proteste zu stoppen.  

Treffen für internationale Museen

Das Event CIMAM gilt als wichtiges Treffen für internationale Museen. Palma ist nach Barcelona die zweite spanische Stadt, in der der jährliche Kongress stattfindet. Das Es Baluard hatte sich für die Ausrichtung unter anderem damit beworben, dass die Insel einen der am besten vernetzten Flughäfen Europas habe und dass das Event mit vergleichsweise wenig Emissionen auszutragen sei.

Felipe IV. war bereits am Donnerstag angereist und hatte bei einem Abendessen mit Vertretern der Politik in der Architektenkammer in Palma mehrere Spezialitäten der Insel probiert, die von der bekannten Köchin Maria Solivellas (Ca Na Toneta) zubereitet wurden.