Eigentümer von "schlechtester Airline des Jahres" wegen häuslicher Gewalt auf Mallorca verurteilt

Der Unternehmer José Manuel Álvarez gab zu, seine Lebensgefährtin geschlagen und mit dem Tod bedroht zu haben

Aktivisten der NGO Freedom from Torture küren Privilege Style im Oktober 2022 zur "schlechtesten Airline der Welt".

Aktivisten der NGO Freedom from Torture küren Privilege Style im Oktober 2022 zur "schlechtesten Airline der Welt". / B. Ramon

Marcos Ollés

Der Besitzer der privaten Fluggesellschaft Privilege Style, José Manuel Álvarez, ist wegen häuslicher Gewalt auf Mallorca verurteilt worden. Der Unternehmer akzeptierte einen Vergleich mit der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage. Er muss 62 Tage lange gemeinnützige Arbeit leisten und das Opfer mit 27.000 Euro entschädigen.

Unternehmer drohte dem Vater des Opfers mit Mord an Tochter

Der Prozess hatte bereits vor einigen Wochen in Palma stattgefunden. Vor Gericht gab der 57-Jährige zu, seine Partnerin am 2. Juni 2020 in dem gemeinsam bewohnten Haus im Marratxí mit einem Mobiltelefon gegen den Kopf geschlagen zu haben. Später telefonierte er mit dem Vater der Frau und sagte während des Gesprächs: "Ich werde sie umbringen. Entweder du holst sie hier raus oder ich zerschlage ihren Kopf."

Nach dem Telefonat griff er die Frau erneut körperlich an. Das Opfer wurde in einem Gesundheitszentrum behandelt, wies aber "keine offensichtlichen Wunden" auf. Der Täter wurde noch am selben Tag festgenommen und später unter der Auflage, sich dem Opfer nicht zu nähern, wieder freigelassen. Dass er das Opfer schon vor dem Prozess finanziell entschädigt hatte, wurde als mildender Umstand für den Angeklagten gewertet.

Das ist die Airline Privilege Style

Die private Fluggesellschaft Privilege Style wurde im Jahr 2003 auf Mallorca gegründet. Das von José Manuel Álvarez gegründete Unternehmen verfügt über eine Flotte von vier Flugzeugen und bietet sowohl Privat- als auch Charterflüge an. Zu den Kunden gehörten in der Vergangenheit unter anderem die Profimannschaft von Real Madrid und die spanische Nationalmannschaft. Auch hat das Unternehmen mit dem Reiseveranstalter Tui kooperiert.

Abschiebung von Folteropfern

Die Airline handelte sich in diesem Jahr Ärger wegen eines besonderen Kundens ein: Die britische Regierung. Denn Privilege Style hatte sich - im Gegensatz zu anderen Airlines - bereit erklärt, Flüchtlinge nach Ruanda zu deportieren, darunter auch einige Folteropfer. Die Organisation "Freedom from Torture" hatte Privilege Style daraufhin im Oktober zur "schlechtesten Airline des Jahres" gewählt. /pss

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