Schwerer Fall von Kindesmissbrauch auf Mallorca: Hat der Inselrat geschlampt?

Die Mutter der Opfer reichte acht Anzeigen bei der Sozialbehörde IMAS. Passiert ist erst was, als sie zur Balearen-Regierung ging

MZ

Die mallorquinische Sozialbehörde IMAS hat mutmaßlich einen schweren Fall sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen nicht ernst genommen. Letztlich musste die Balearen-Regierung eingreifen, um die jahrelang andauernden Übergriffe zu unterbinden.

Wie jetzt bekannt wurde, hatte die Mutter eines Mädchens und eines Jungen insgesamt acht Anzeigen bei der Sozialbehörde eingereicht. Darin hatte die Frau, der zu diesem Zeitpunkt das Sorgerecht entzogen war, angeprangert, dass die Kinder, die bei ihrem Vater lebten, regelmäßig von einem Freund des Vaters missbraucht wurden.

Vater nahm Geld für den Missbrauch

Der alkoholkranke Vater soll über vier Jahre hinweg Geld von einem 71-jährigen Bekannten entgegengenommen haben, damit dieser sich immer wieder sexuell an seinen Kindern vergreifen durfte. Da die dem Inselrat unterstellte Sozialbehörde nicht eingriff, wandte sich die verzweifelte Mutter schließlich an das balearische Sozialministerium, das die Anzeige an die Nationalpolizei weiterleitete.

Die Beamten nahmen den Vater sowie seinen Bekannten fest. Die Verantwortliche im Inselrat, María Ángeles Fernández, bestreitet, dass im Vorfeld Anzeigen vorlagen.

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