Wie ein falscher Gasmann 150.000 Euro von Rentnern auf Mallorca abzockte

Die Senioren fielen auf eine Masche herein

Die Rentner fielen auf den Betrug rein.

Die Rentner fielen auf den Betrug rein. / Pere Joan Oliver

Lorenzo Marina

Von falschen Gasmännern auf Mallorca hört man immer wieder. Normalerweise sind es kleinere Summen, die die Betrüger ergaunern. Nun hat eine kriminelle Bande drei Rentner um 151.881 Euro erleichtert.

In der Wohnung nahe der Stierkampfarena in Palma de Mallorca wohnt ein älteres Ehepaar im Alter von 91 und 87 Jahren gemeinsam mit einem 80-jährigen Bruder. Der Betrug begann im Jahr 2020, als eine Frau anrief und sich als Mitarbeiterin einer Gasfirma vorstellte. Sie drängte die Rentner dazu, den Gasvertrag auf eine andere Person umzuschreiben, da der bisherige Bezieher an Alzheimer leide. Die Rentner stimmten zu und gaben den Betrügern ihre Daten.

Eine Haftpflichtversicherung angedreht

Im August wurden dann zwei falsche Gasmänner vorstellig, die angeblich zu einer Inspektion kamen. Die Rentner ließen sie herein. Die Betrüger zeigten sich entsetzt darüber, dass die Anwohner keine Haftpflichtsversicherung für ihre Gasleitung haben. "Sie haben uns erklärt, dass die Nachbarn bei einer Explosion eine Menge Geld von uns verlangen können", erzählt einer der Rentner.

Die alten, leichtgläubigen Personen waren ein gefundenes Fressen für die Betrüger, die nachlegten und erklärten, dass ihre Gasleitung komplett erneuert werden müsse. Dabei handelte es sich eigentlich bei dieser um eine Standard-Butan-Gasleitung, die sehr kostengünstig in der Wartung ist. Es reicht normalerweise aus, eine Dichtung zu tauschen und darauf zu achten, dass in der Wohnung ein Abzug existiert.

Die Rentner zahlten alle geforderten Beträge

Die Betrüger knöpften den Rentnern ihr lebenslang angespartes Geld ab, darunter den Betrag für den Verkauf eines Grundstücks. Fünf Mal überwiesen die Rentner Geld, insgesamt 136.881 Euro. Zudem zahlten sie 15.000 Euro in bar. Angeblich waren 58.990 Euro für eine Haftpflichtversicherung. 21.695 Euro waren als Nachzahlung fällig, da die drei alten Herrschaften so lange keine Versicherung hatten. Zudem forderten die Betrüger 39.120 Euro als Steuern ein.

Der Besuch einer Sozialarbeiterin im Januar deckte endlich den Betrug auf. Die Rentner erstatteten Anzeige bei der Policía Nacional. In der vergangenen Woche kontaktierten die Betrüger erneut die Opfer, weswegen die Anzeige am Freitag (24.2.) erweitert wurde.

Niemals Geld dem Inspekteur geben!

Die Gasfirmen machen niemals eine Inspektion ohne diese vorher schriftlich anzukündigen. Ein echter Gasmann kassiert auch kein Geld bei der Inspektion. Fällige Beträge werden bei der nächsten Gasrechnung aufgeführt.

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