Kräftiger Regen auf Mallorca hinterlässt übervolle Sturzbäche - so geht es nun weiter

Es hat kräftig geregnet auf Mallorca, und es kam auch wieder zu Zwischenfällen im Laufe des Sonntags (15.10.). So sorgten überschwemmte Straßen für Behinderungen, eine Windhose entwurzelte Bäume, Sturzbäche drohten über die Ufer zu treten.

Niederschlagsmengen

Vor allem am frühen Morgen regnete es intensiv. Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes wurden bis 8 Uhr 52 Liter pro Quadratmeter in Banyalbufar (22,8 davon in 10 Minuten), 31 in Palma (14,8 in 10 Minuten), 28 in der Serra d'Alfàbia, 26 in Sineu, 22 in Son Bonet und 17 in Santanyí gemessen. In Palma waren die Straßen so überschwemmt, dass der Start für den Palma Marathon um eine Stunde verschoben werden musste.

Sorge um Sturzbach in Son Carrió

Im Zuge der großen Regenmengen traten die Sturzbäche von Cala Millor und Canyamel über die Ufer, wie die Landesregierung per Twitter mitteilte. Man gehe aber davon aus, dass der Regen schnell wieder nachlasse. Die Behörden mahnen aber zu großer Vorsicht, gerade in der Nähe der Sturzbäche, die Personen oder Fahrzeuge mit sich reißen können.

In Son Carrió im Osten von Mallorca drohte der örtliche Sturzbach über die Ufer zu treten. Nach Angaben des Wetterdienstes Aemet fielen in dem Ort bis zu 88,5 Liter pro Quadratmeter. Nach Angaben der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" wurde bei den Anwohnern Kritik laut, dass im Gegensatz zum Dorf Sant Llorenç keine Pläne zur Vorbeugung von Überschwemmungen vorlägen. Es habe nur kleinere Arbeiten zum Hochwasserschutz gegeben, die aber nicht die infolge des Klimawandels immer häufigeren Starkregen berücksichtigten. Besonders im Gebiet von Son Manxo seien die Wasserabzugsrinnen nicht ausreichend. Angekündigt wurde, eine Unterschriftensammlung zu starten, um so die Politik unter Druck zu setzen.

Windhose (cap de fibló) bei Llucmajor

In der Gemeinde Llucmajor hielt gegen Mittag eine Windhose die Einsatzkräfte Zivilschutz auf Trab. Der cap de fibló sorgte dafür, dass Begrenzungselemente über die Fahrbahn der Autobahn geweht wurden, auch ein Metallzaun kam zu Fall, wie Protecció Civil Llucmajor auf Facebook berichtet. Kiefern stürzten auf ein Wohnhaus sowie zwei Fahrzeuge.

Warnstufen

Die Warnstufe Orange wegen Starkregens war am Sonntag ausgeweitet. Sie galt nicht nur für das Gebiet der Tramuntana im Nordwesten sowie für die Nord- und Nordostküste von Mallorca, sondern auch in der Inselmitte und im Südosten von Mallorca, und zwar in der Zeit bis 20 Uhr. Für Montag (16.10.) gilt Warnstufe Gelb für das Gebiet der Tramuntana sowie den Norden und Nordosten der Insel in der Zeit zwischen 11 und 19 Uhr.

Aussichten für die neue Woche

Am Montag ist es überwiegend bewölkt, erst im späteren Tagesverlauf lässt sich wieder häufiger die Sonne sehen. Es muss immer wieder mit Regen und auch Gewitter gerechnet werden (siehe Warnstufen oben). Die Temperaturen bleiben stabil, die Höchstwerte liegen bei 25 Grad, in der Tramuntana bei 23 Grad. Nachts kühlt es auf Tiefstwerte zwischen 13 und 18 Grad ab. Der Wind weht weiter nur mäßig. Am späten Nachmittag steigt die Wahrscheinlichkeit auf Sonne.

Viele Wolken gibt es laut der Prognose auch am Dienstag, die Regenwahrscheinlichkeit nimmt aber weiter ab. Die Temperaturen legen wieder zu. Erwartet werden im Südosten bei Felanitx Höchstwerte von bis zu 27 Grad, in Palma bis zu 28 Grad. Weiterhin nur schwacher bis mäßiger Wind.

Ähnlich weiter geht es am Mittwoch, wobei der Regen jetzt mit Sahara-Staub vermischt sein dürfte - die erst sauber geregneten Autos im Freien werden also voraussichtlich wieder ordentlich schmutzig. Zudem weht der Wind laut der Prognose kräftiger.

Meerestemperaturen

Das Meer bietet weiterhin angenehme Badetemperaturen, die deutlich zu hoch sind für die Jahreszeit. So ist das Wasser an der Playa de Palma derzeit noch gut 25 Grad warm.