Totes Baby im Müllcontainer: Polizei auf Mallorca nimmt die Mutter fest

Im Fall des toten Neugeborenen, das am Donnerstagabend (2.11.) in einem Müllcontainer auf Mallorca gefunden wurde, kann die Nationalpolizei einen Ermittlungserfolg vermelden: Wie einer Mitteilung vom Sonntagmorgen (5.11.) zu entnehmen ist, haben die Beamten drei Personen festgenommen, darunter die Mutter des Kindes.

Die drei werden verdächtigt, das Baby nach der Entbindung in den Abfallbehälter gelegt zu haben, wo es nach den ersten Ermittlungen noch gelebt haben könnte. Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" hat aus Ermittlerkreisen erfahren, dass es sich bei dem Baby um ein Mädchen handelte.

Es wird weiter ermittelt

Die Pressemitteilung der Polizei bleibt unkonkret, es gibt weder Angaben zu den Festgenommenen, noch dazu, wie es nun gelang, die Verdächtigen ausfindig zu machen. Die Ermittlungen laufen laut der Nationalpolizei weiter, weshalb derzeit keine zusätzlichen Details genannt werden.

Die Festnahmen seien aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen mehreren Abteilungen der Nationalpolizei sowie der Ortspolizei von Manacor geglückt. Einen großen Anteil habe auch die Mithilfe durch die Bevölkerung gehabt, heißt es.

Zeugin hatte die Tat beobachtet

Die Polizei bezieht sich dabei wohl vor allem auf die Zeugin, die am Donnerstagabend gesehen hatte, wie ein Mann im Carrer del Aterratge in Portocristo ein Päckchen in den Container warf. Sein Verhalten kam ihr eigenartig vor, da er offenbar versuchte zu verbergen, was er entsorgte. Als sich die Zeugin dem Müllcontainer näherte, sah sie, wie sich etwas bewegte und wählte den Notruf.

Die Polizei holte das Baby aus dem Müll, das möglicherweise zu dem Zeitpunkt noch lebte, und brachte es ins Krankenhaus, wo man aber nichts mehr für das Kind tun konnte. Nach Medienberichten soll das Neugeborene nur rund 300 Gramm gewogen haben. Angesichts des Unwetters und der niedrigen Temperaturen ging die Polizei zunächst davon aus, dass der Wurf in den Müllcontainer das Baby umbrachte und ermittelt wegen Mordes.