Urlauber abgezockt: Polizei nimmt Chefin eines Reisebüros auf Mallorca fest

Die Frau bot den Urlaub als Komplettpaket an, steckte das Geld der Kunden aber in die eigene Tasche

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Die Nationalpolizei auf Mallorca hat die Chefin einer Reiseagentur festgenommen, die Urlauber abgezockt haben soll. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Montag (30.10.) hervor. Die Ermittlungen dauern weiter an und die Polizei schließt weitere Festnahmen nicht aus.

Wie die Polizei schreibt, handelt es sich um die Leiterin eines bekannten Reisebüros mit Niederlassungen auf den Balearen sowie auf dem Festland. Die Spanierin hatte sich durch ihre Komplettangebote einen guten Namen gemacht. Zudem war sie auf Messen sehr präsent und warb dort um Kundschaft.

In den vergangenen Wochen erstellten dann zahlreiche Kunden Anzeige gegen die Frau. Wie die Polizei angibt, soll sie 78.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, mit denen sie einen hohen Lebensstil pflegte.

So lief der Betrug ab

Ihre Masche sei immer gleich gewesen: Anfangs war die Frau gut erreichbar, antwortete Tag und Nacht - selbst am Wochenende - auf Anfragen und zeigte sich hilfsbereit. Nachdem die Kunden sich für eine Reise entschieden hatten, bestand die Reiseanbieterin darauf, dass der ganze Betrag sofort bezahlt werden muss, da andernfalls der versprochene Reisepreis nicht eingehalten werden kann. Schließlich müsse sie Flüge, Hotel und Ausflüge buchen.

Die Kunden vertrauten ihr und zahlten. Nach Geldeingang herrschte dann Funkstille und die Reiseanbieterin war nicht mehr erreichbar. Die Kunden standen ohne jeglichen Nachweis da, eine Quittung über den Zahlungseingang gab es nicht.

Wie die Polizei herausfand, hatten die Urlauber für ihr Geld keinerlei Gegenleistung erhalten. Diejenigen, die sich dennoch unwissend auf den Weg machten, mussten vor Ort das Hotel erneut bezahlen, da das Geld nicht angekommen war. Scheinbar hatte die Reiseanbieterin immerhin eine Reservierung vorgenommen.

Der Frau wird nun Betrug und Dokumentenfälschung vorgeworfen. Die Beamten prüfen derzeit, ob sie dabei Komplizen hatte.

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