700 Euro Strafe für Taxifahrer, der Fahrgast an der Playa de Palma um ein paar Euro betrogen hat

Das Rathaus brummte dem Mann ein dickes Bußgeld auf

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Oder in diesem Fall das Rathaus von Palma. Ein Taxifahrer auf Mallorca muss 700 Euro Strafe zahlen, weil er einen Fahrgast an der Playa de Palma mit dem Tarif übers Ohr gehauen haben soll. Das geht aus einer Pressemitteilung des Ajuntament vom Dienstag (7.11.) hervor.

Der Taxifahrer soll am 8. August einen Fahrgast an der Meerespromenade der deutschen Urlauberhochburg aufgegabelt haben und Richtung zweite Meereslinie gefahren sein. Die Polizei beobachtete, wie der Tarif 4 auf dem Dach des Taxis aufleuchtete. Laut der Pressemitteilung habe es sich dabei um einen Verstoß gehandelt.

Die verschiedenen Taxitarife auf Mallorca

Der Tarif 4 ist der Nacht-, Feiertags- und Wochenendtarif bei Überlandfahrten. Vermutlich hätte der Taxifahrer den Tagestarif wählen müssen, der 16 Cent günstiger pro Kilometer ist (1,16 Euro statt 1,32). Da das genaue Fahrziel unbekannt ist, ist unklar, ob es sich überhaupt um eine Überlandfahrt gehandelt hat - was der Fall gewesen wäre, wenn das Taxi die nahe Grenze zu Llucmajor passiert hätte. Der Stadttarif ist deutlich günstiger und kostet tagsüber 0,98 Euro pro Kilometer, im Nachttarif 1,16 Euro.

Die Fahrt soll laut Pressemitteilung nur sehr kurz gewesen sein. Der Überlandtarif tritt ein, wenn die Stadtgrenze verlassen wird. Der Taxifahrer habe dem Fahrgast 15 Euro in Rechnung gestellt. Da der Mindestfahrpreis selbst beim günstigsten Tarif 3,15 Euro beträgt, hält sich die ergaunerte Summe in Grenzen. Natürlich ist unklar, wie oft der Taxifahrer bei seinen Fahrten den falschen Tarif auswählte.

Die Stadt sieht in seinem Vergehen gleich zwei Verstöße, die nicht näher erläutert werden. Für ein schweres Vergehen soll er 600 Euro blechen, für ein als leicht eingestuftes Vergehen 100 Euro. Der Taxifahrer habe nicht nur seine Branche in Verruf gebracht, sondern das Image der Stadt beschmutzt, heißt es in der Pressemitteilung.