Bruchbuden an Migranten vermietet: Ortspolizist auf Mallorca muss 2 Millionen Euro Strafe zahlen

Das Bußgeld fällt vier Mal so hoch aus wie alle je zuvor ausgestellten Knöllchen der Behörde

Der Ortspolizist auf Mallorca, der Bruchbuden im Keller ohne Licht und Fenster an Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung vermietete, muss 2.040.068 Euro Bußgeld zahlen. Das hat das für den Wohnraum zuständige Ministerium am Donnerstag (15.2.) festgelegt. Die Strafe übertrifft alle vorherigen Knöllchen zusammengerechnet und stellt somit einen neuen Rekord auf.

Für die Vermietung einer illegalen Wohnung ohne Mindeststandards sieht das Gesetz bei schweren Verstößen eine Strafe in Höhe von 30.001 bis 90.000 Euro pro Wohneinheit vor. Der Ortspolizist vermietet deren 73. Das Ministerium sah 68 Fälle für strafbar an und bewertete sie jeweils mit dem Mindestsatz. Das ergibt die Summe von den gut 2 Millionen Euro. Ob der Polizist überhaupt so viel Geld auf dem Konto hat, ist unbekannt.

Seit der Existenz des Bußgeldes stellte die Behörde 54 Knöllchen in Höhe von insgesamt 492.126 Euro aus. Der höchste Einzelbetrag betrug dabei 210.007 Euro. Dabei stieg die entdeckte Anzahl an Fällen in den vergangenen Jahren sukzessive an.

Vermieter manipulierte obendrein den Stromzähler

Die Nationalpolizei nahm im vergangenen November den Kollegen der Ortspolizei Palma fest, nachdem Hinweise bei der Wohnbehörde eingegangen waren. Die Unterkünfte sollen sich in einem katastrophalen Zustand befunden haben. In den meisten Fällen handelte es sich um fensterlose Räume in Erdgeschossen, Kellern oder Lagerräumen, die zwischen acht und fünfzehn Quadratmeter groß waren. Diese waren mit einer Dusche, einer Toilette, einer Kochgelegenheit und einem Kühlschrank ausgestattet. Sie befanden sich vornehmlich in den Stadtteilen Gomila, Foners und Es Fortí sowie im Gewerbegebiet s'Indioteria.

Die Mieter mussten zwischen 300 und 750 Euro für diese unwürdigen Unterkünfte abdrücken. Der Vermieter hatte in allen Wohngelegenheiten einen Stromzähler eingebaut, manipulierte diesen aber, um mehr Geld abkassieren zu können.

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