Vorwurf sexueller Missbrauch: Der Sohn einer Fußball-Legende steht auf Mallorca vor Gericht
Der britische TV-Darsteller Calum Best soll im April 2022 auf Ibiza eine Frau gezwungen haben, seine Genitalien anzufassen
Am Dienstag (9.1.) hat vor dem Landgericht auf Mallorca der Prozess gegen Calum Best begonnen. Dem Sohn der nordirischen Fußball-Legende George Best wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Gefängnis.
Der nun vor Gericht verhandelte Vorfall hatte sich am 22. April 2022 auf Ibiza ereignet. Best, der in seiner britischen Heimat als Model und Teilnehmer von Fernseh-Shows bekannt ist, feierte gemeinsam mit Freunden in einem Club in der Urlauber-Hochburg Sant Antoni.
Das sagt die Klägerin
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft soll es zunächst zu einem Streit zwischen Best und der Klägerin gekommen sein. Der Fußballer-Sohn regte sich auf, weil die Frau ein Video aufnahm, bei dem er im Hintergrund zu sehen war. Nach Darstellung der Frau, die per Videokonferenz aussagte, war dies ein Versehen: "Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass er berühmt war. Er sagte, wir hätten keine Erlaubnis ihn zu filmen und zwang uns, die Aufnahmen zu löschen. Er war sehr wütend."
Nach diesem Zwischenfall sei sie ihm gefolgt, um sich bei ihm zu entschuldigen, erklärte die Klägerin. "Wir befanden uns im hinteren Bereich des Clubs. Ich bat ihn um Verzeihung und er sagte, es sei alles in Ordnung. Dann küsste er mich auf den Mund und sagte, er wolle mir etwas zeigen. Er führte mich in eine Ecke und bat mich, die Augen zu schließen. Er nahm meine Hand und steckte sie in seine Hose, damit ich seine Genitalien berühre." Nach Aussage der Frau erlitt sie nach dem Vorfall eine Panikattacke. "Meine Freundin, mit der ich unterwegs war, sagte, ich solle es den Sicherheitsleuten sagen. Das tat ich, aber der Mann sagte, sowas passiere ständig und er würde nicht die Polizei rufen."
So stellt Best den Vorfall dar
Best erschien persönlich vor Gericht und beantwortete nur die Fragen seines Anwalts, dem bekannten mallorquinischen Juristen Jaime Campaner. Der Brite wies die Vorwürfe der Klägerin zurück. Nach seiner Darstellung habe sich die Frau ihm zweimal genähert, um ein Selfie mit ihm zu machen. Er habe die Bilder mit ihr gemacht, wenngleich widerwillig. Später sei er mit einem Freund in den Raucherbereich gegangen, die Klägerin sei ihm gefolgt. "Das war ein wenig merkwürdig", erklärte er. "Mein Freund und ich sind sofort weggegangen und haben sie nicht mehr wiedergesehen." Er ging in der Nacht in einen weiteren Club. Als er dort herauskam, nahm ihn die Polizei wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs fest. "Ich bin nach Mallorca gekommen, um meinen Namen reinzuwaschen."
Campaner erklärte, die Darstellung der Klägerin sei voller Widersprüche. Er forderte den Freispruch für seinen Mandanten. Die Staatsanwaltschaft beharrt auf der Strafforderung von drei Jahren Gefängnis. /pss
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