Stalking-Opfer des Armbrustschützen auf Mallorca spricht über ihre Angst

Ainhoa Estades wurde von dem Mann bedroht, der am Donnerstag (11.1.) in Sóller mit einer Armbrust Angst verbreitete.

Ainhoa Estades wurde von dem Mann bedroht, der am Donnerstag (11.1.) in Sóller mit einer Armbrust Angst verbreitete. / DM

Nachdem ein Mann am Donnerstag (11.1.) in Sóller seine Mutter und Beamte der Guardia Civil mit einer Armbrust bedrohte, weil er das Herz einer jungen Frau gewinnen wollte, spricht nun dessen Stalking-Opfer. Ainhoa Estades ist 24 Jahre alt und wohnt ganz in der Nähe des 49-jährigen Mannes (Alter korrigiert).

Der offenbar psychisch gestörte Mann sorgte am Donnerstagmorgen in Soller für Angst und Schrecken. Um 8 Uhr morgens ging ein Notruf ein, dass ein Mann sich mit seiner Mutter in einem Haus verschanzt haben soll. Beim Eintreffen der Polizei bedrohte er nicht nur seine Mutter mit einer Armbrust, sondern auch die Beamten. Nach einem Schuss wurde ein Beamter verletzt.

Bedrohung einer jungen Frau am Vorabend

Am Abend vor seiner Tat drang er in das Wohnhaus von Ainhoa Estades ein. „Wenn du nicht mir gehörst, gehörst du niemandem", schrie er den Angaben der Frau nach, als sie gerade mit ihren beiden Brüdern beim Abendessen war. Diese stellten den Eindringling zur Rede und warfen ihn raus. Nach dessen Verhaftung am folgenden Morgen habe sie nun Angst davor hat, was passieren könnte, wenn er freigelassen wird. "Er ist von mir besessen, und ich weiß nicht, was passieren wird, wenn ich ihm auf der Straße begegne", so die junge Frau.

Laut Angaben der Polizei handele sich um einen Drogenabhängigen, der schwere psychische Probleme hat. Momentan befindet er sich im Universitätskrankenhaus Son Espases in Palma und wartet darauf, dass Psychiater seine Zurechnungsfähigkeit für eine Aussage vor dem Richter begutachten.

Keine Beziehung zu dem doppelt so alten Mann

Ainhoa Estades stellt klar, dass sie nie die geringste Beziehung zu dem Verhafteten hatte, einem Mann, der doppelt so alt ist wie sie und offenbar psychische Probleme hat. Die 24-Jährige zur MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca: "Ich kenne ihn schon seit Jahren, wir sind Nachbarn, mehr nicht. Mein Vater ist vor kurzem gestorben und er kam vorbei und fragte nach meinem Befinden. Nichts Ungewöhnliches, obwohl mir schon aufgefallen ist, dass er sich etwas seltsam verhielt." /dise