Vorwurf sexueller Missbrauch: Sohn von Fußball-Legende auf Mallorca freigesprochen

Eine junge Frau hatte Calum Best vorgeworfen, sie während eines Club-Aufenthalts auf Ibiza gezwungen zu haben, seine Genitalien anzufassen

Calum Best am Dienstag (9.1.) vor Gericht in Palma.

Calum Best am Dienstag (9.1.) vor Gericht in Palma. / Marcos Ollés

Marcos Ollés

Marcos Ollés

Das Landgericht in Palma hat am Mittwoch (17.1.) das britische Model Calum Best im Verfahren wegen sexueller Belästigung freigesprochen. Der 42-Jährige ist der Sohn der nordirischen Fußball-Legende George Best. Die Richter erklärten in ihrer Urteilsbegründung, die Darstellung der Ereignisse durch die Klägerin hätte nicht zweifelsfrei die Schuld des Angeklagten bewiesen.

Darum ging es im Prozess

Die mündliche Verhandlung hatte am 9. Januar stattgefunden. In dem Verfahren ging es um einen Vorfall, der sich im April 2022 auf Ibiza zugetragen haben soll. Best, der in seiner britischen Heimat als Model und Teilnehmer von Fernseh-Shows bekannt ist, feierte gemeinsam mit Freunden in einem Club in der Urlauber-Hochburg Sant Antoni. Dort traf er auf die junge Frau, die ihn später anzeigte.

Nach Darstellung der Klägerin kam es zu einem Streit zwischen ihr und dem Fußballer-Sohn. Best habe sich aufgeregt, weil die junge Frau ein Video aufnahm, bei dem er im Hintergrund zu sehen war. Er soll sie daraufhin gezwungen haben, das Video zu löschen. Sie beteuerte, nicht gewusst zu haben, dass er prominent sei.

Später sei sie zu ihm gegangen, um sich zu entschuldigen. Best habe ihr vergeben und sie auf den Mund geküsst. Dann habe er sie in eine hintere Ecke des Clubs geführt. Er habe sie aufgefordert, die Augen zu schließen, daraufhin ihre Hand genommen und sie in seine Hose gesteckt, damit sie seine Genitalien anfasst. Die Klägerin erklärte, nach dem Vorfall eine Panikattacke bekommen zu haben. Die Sicherheitsleute im Club hätten sich aber geweigert, die Polizei zu rufen.

Best bestritt die Vorwürfe

Best bestritt die Vorwürfe. Nach seiner Darstellung habe die junge Frau ihn mehrfach um ein Selfie gebeten. Dem habe er widerwillig zugestimmt. Später sei er mit einem Freund in den Raucherbereich gegangen, die Klägerin sei ihm gefolgt. "Das war ein wenig merkwürdig", erklärte er. "Mein Freund und ich sind sofort weggegangen und haben sie nicht mehr wiedergesehen." Er ging in der Nacht in einen weiteren Club. Als er dort herauskam, nahm ihn die Polizei wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs fest.

Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Gefängnis gefordert. Das Urteil kann noch vor dem Obersten Gerichtshof der Balearen angefochten werden. /pss