Tödlicher Verkehrsunfall auf Ringautobahn: EU warnte 2021 vor Airbag-Fehler

Bei dem Unglück war am Sonntag (11.2.) ein Pkw-Fahrer auf der Ma-20 ums Leben gekommen

Guardia Civil im Einsatz (Archivbild).

Guardia Civil im Einsatz (Archivbild). / Guardia Civil

Das Modell des Airbags, der mutmaßlich den Tod eines Autofahrers bei einem Verkehrsunfall am Sonntag (11.2.) auf Mallorca verursacht hat, war bereits im Jahr 2021 ins Visier der EU-Behörden geraten. So hatte die Europäische Union im Oktober 2021 vor möglichen Fehlfunktionen bei einem Airbag-Modell gewarnt, das unter anderem in einigen Citroën C3 und C4 eingebaut ist. Es bestehe die Gefahr, dass sich beim Aktivieren des Airbags Metallteile lösen und diese den Fahrer verletzen könnten, heißt es in dem Hinweis von Safety Gate, dem Schnellwarnsystem der EU für gefährliche Non-Food-Produkte.

Die Guardia Civil geht Hinweisen nach, wonach ein Fehler beim Airbag am Tod des Fahrers schuld sein dürfte, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Der Unfall ereignete sich am frühen Sonntagabend auf der Ringautobahn in Richtung Flughafen auf Höhe des Friedhofs. Der Fahrer eines Tesla bremste scharf, ein nachfolgender BMW-Fahrer konnte nicht mehr halten und fuhr auf, ebenso ein Citroën C3, der hinter dem BMW unterwegs war.

Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen

"Der Treibmittel-Airbag-Inflator kann eine Materialveränderung im Laufe der Zeit aufgrund eines Abbaus erfahren, der nach längerer Exposition gegenüber hoher absoluter Luftfeuchtigkeit, hohen Temperaturen und Hochtemperaturzyklen auftritt", heißt es auf der Website von Safety Gate über die im Zeitraum zwischen 2009 und 2017 fabrizierten Fahrzeuge. "Im Falle des Einsatzes eines Airbags kann der übermäßige Innendruck dazu führen, dass der Inflatorkörper bricht und Metallfragmente durch das Kissenmaterial gelangen, was zu Verletzungen für die Insassen führt."

So kennt man sie, die Ringautobahn rund um Palma. Die Konservativen wollen mehr Fahrspuren bauen. Das dürfte zu noch mehr Verkehr führen.

Dichter Verkehr auf der Ringautobahn (Archiv). / Manu Mielniezuk

Rückrufaktion

Insgesamt waren von dem Warnhinweis Hunderttausende Fahrzeuge betroffen. Zwar war vorgesehen, dass die Hersteller die Käufer für eine Reparatur des Airbags kontaktieren. Doch war dies nicht in allen Fällen möglich, beispielsweise wenn der Pkw inzwischen den Besitzer gewechselt hatte. Verbraucherschutzverbände hatten die Fahrzeughalter deswegen aufgefordert, sich von sich aus mit dem Kundendienst in Verbindung zu setzen und zu überprüfen, ob eine Reparatur notwendig ist.

Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Informationen des "Diario de Mallorca" um einen 37-jährigen Rumänen. Der Airbag riss offenbar komplett vom Lenkrad ab, dabei durchschlug ein Metallteil der Befestigung die Halsschlagader des Mannes. Der Rettungsdienst konnte letztendlich nichts mehr für den Mann tun, er verblutete noch an der Unfallstelle.