Haftstrafe um sieben Jahre verlängert: Dschihadist rekrutierte im Gefängnis auf Mallorca Gotteskrieger
Die Gefängniswärter ließen den Mann offenbar an der zu lockeren Leine
Der spanische Gerichtshof in Madrid hat einen Dschihadisten zu weiteren sieben Jahren Haft verurteilt, weil er unter anderem vom Gefängnis in Palma aus Kämpfer für Al Kaida rekrutierte. Wie er das schaffte, ist sein Geheimnis.
Der Spanier aus Ceuta wurde bereits 2013 festgenommen und zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er eine islamistische Terrorzelle leitete, die Dschihadisten nach Syrien schickte. Da der Gefängnisinsasse auch in der Haft immer wieder versuchte, muslimische Mithäftlinge für seine Sache zu gewinnen, ordnete die Justiz mehrfach eine Verlegung an.
Eigentlich strenge Einzelhaft auf Mallorca
So kam er nach Mallorca, wo für ihn die höchste Sicherheitsstufe galt. Außer ein paar Stunden, in denen er Runden im Hof drehen durfte, hockte er alleine in seiner Zelle. Trotz der Überwachung gelang es ihm, die Flagge des Islamischen Staats und eine arabische Inschrift an eine Gefängnismauer zu malen.
Mit zwei Komplizen unbemerkt Briefe in andere Gefängnisse verschickt
Zudem schaffte er es, Briefkontakt zu seinen rekrutierten Männern in anderen Gefängnissen zu halten. Seine Post wurde über lange Zeit von den Wachen nicht geprüft. Der nun Verurteilte spielte sich immer als Anführer auf und gab den anderen Häftlingen Anweisungen. Sie sollten nur Kontakt zu anderen Muslimen halten und sich mental sowie körperlich auf den Krieg nach Ende der Haft vorbereiten. Offenbar arbeitete der Mann beim Briefversand mit zwei Komplizen zusammen. Einer von ihnen wurde ebenfalls zu sieben Jahren Haft verurteilt, der andere wurde bereits freigelassen und ist nicht mehr aufzufinden.
Nachdem der Mann die Flagge auf die Mauer im Innenhof gemalt hatte, war für ihn die Zeit im Gefängnis in Palma vorbei und er wurde in eine andere Haftanstalt auf dem Festland verlegt.
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