Razzia gegen Drogenhandel auf Mallorca: Wie gleich drei Banden der Polizei ins Netz gingen

Insgesamt wurden 1.300 Kilo Kokain im Zuge der Ermittlungen sichergestellt. Unter den 39 festgenommenen Personen sind auch einige bekannte Namen

Die Guardia Civil durchsuchte 60 Immobilien auf Mallorca.

Die Guardia Civil durchsuchte 60 Immobilien auf Mallorca. / Guillem Bosch

Was die Zahlen angeht, war die Polizeioperation, die am Mittwoch (13.3.) mit der Razzia auf Mallorca und in Valencia ihren Höhepunkt fand, ein voller Erfolg. Insgesamt konnten im Zuge der rund anderthalb Jahre dauernden Ermittlungen 39 Personen festgenommen und 1.300 Kilo Kokain sichergestellt werden. Zudem konnten die Beamten größere Summen an Bargeld konfiszieren. Es gilt als eine der größten Aktionen gegen den organisierten Drogenhandel in der Geschichte der Insel.

Bekannte Namen unter den Festgenommenen

Die finale Razzia hatte am MIttwoch in den frühen Morgenstunden in Palma sowie in den Gemeinden Marratxí und Algaida begonnen. Insgesamt 60 Immobilien wurden auf der Insel durchsucht, elf weitere in Valencia auf dem Festland. Unter den Festgenommenen befinden sich auch einige prominente Namen: Allen voran Carlos Cortés, bekannt als "El Charly", der Vorsitzende der Gitano-Verbände auf Mallorca. Auch der polizeibekannte, durch die TV-Sendung "Gypsy Kings" bekannt gewordene Geldverleiher Joaquín Fernández ging den Beamten ins Netz. Daneben konnte die Beamten der Guardia Civil einige Mitglieder des El Pablo-Clans aus dem Stadtteil La Soledat verhaften – deren Chef Pablo Campos bereits seit 2021 im Gefängnis sitzt.

Ermittlungen begannen vor anderthalb Jahren

Die Ermittlungen unter dem Namen "Jaque Mate" (Schach matt) hatten vor rund anderthalb Jahren in Murcia begonnen. Damals konnte eine Lieferung von 1.300 Kilo Kokain abgefangen werden. Den Fahndern gelang es in der Zeit, – auch dank abgehörten Telefongesprächen – die komplette Lieferkette der Drogen von der Versendung in Kolumbien bis zu den Vertriebsstätten, den Dealern und nicht zuletzt den Kunden nachzuverfolgen. Ein anderer Teil der Ermittlungen konzentrierte sich auf den Verbleib der Einnahmen sowie die damit einhergehenden Delikte der Geldwäsche. Neben dem Clan von Pablo Campos stehen zwei weitere Banden im Mittelpunkt der Ermittlungen: Los Colombianos und Los Valencianos. /pss