Tod auf der Baustelle auf Mallorca: Staatsanwaltschaft fordert zwei Jahre Haft für Aufseher

Ein Arbeiter war im September 2022 bei einem Neubau in Cala Llamp in die Tiefe gestürzt, weil es keine Sicherheitsvorkehrungen gab

Beim ersten Verhandlungstag in Palma.

Beim ersten Verhandlungstag in Palma. / Marcos Ollés

Marcos Ollés

Marcos Ollés

Ein tödlicher Arbeitsunfall auf einer Baustelle in Port d'Andratx an der Südwestküste von Mallorca wird seit Mittwoch (17.4.) vor einem Gericht in Palma verhandelt. Am ersten Verhandlungstag forderte die Staatsanwaltschaft jeweils zwei Jahre Haft für die beiden Vorgesetzten auf der Baustelle. Ein senegalesischer Bauarbeiter war am 19. September 2022 auf der Baustelle im Carrer Gerret in der Urbanisation Cala Llamp ums Leben gekommen, als er aus einer Höhe von fünf Metern abstürzte.

Die Staatsanwaltschaft ist der Auffassung, dass der Mann an einem Abhang in die Tiefe gestürzt war, der keine Sicherheitsvorkehrungen aufwies. Deshalb sind die beiden Vorgesetzten der fahrlässigen Tötung und einem Verstoß gegen die Arbeitsrechte angeklagt.

Keine Einigung am ersten Verhandlungstag

Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass die Vorgesetzten ihrer Pflicht nicht nachkamen, für die Sicherheit der Arbeiter zu sorgen und so einen "großen Anteil am tödlichen Unfall" haben. Der Prozess wird nun die kommenden Monate abgehalten, nachdem der erste Verhandlungstag ohne Einigung zwischen den Beteiligten geendet war.

Der Arbeitsunfall im September 2022 ereignete sich an einem Grundstück in Cala Llamp mit einem starken Gefälle. Die Staatsanwaltschaft wirft der Chefin der Baustelle vor, den senegalesischen Arbeiter an eine erhöhte Stelle des Terrains geschickt zu haben, um ein Sicherheitsnetz zu erneuern, das in schlechtem Zustand war.

Es gab keinen Sicherheitsgurt

Der Bauarbeiter konnte keinen Sicherheitsgurt dafür verwenden, weil es gar keine Vorrichtung gab, um den Gurt zu befestigen. Auch andere Sicherheitsmaßnahmen standen dem Mann nicht zur Verfügung.

Der Arbeiter stürzte über eine große Menge an Aushubmaterial, das am Boden lag und fiel in die Tiefe. Dabei erlitt er schwerste Verletzungen und kam ins Landeskrankenhaus von Son Espases nach Palma, wo er wenige Tage später starb. /jk