Die Stadtverwaltung von Palma ist Opfer eines Betrugs geworden. Mit der sogenannten Phishing-Methode wurden dem Rathaus über 300.000 Euro entwendet. Das gab ein Sprecher der Stadt am Montag (6.6.) bekannt.

Demnach ging Ende Februar beim Finanzdezernat eine Email ein, die offenbar von der Firma Samyl stammte. Das Unternehmen ist für die Reinigung zahlreicher öffentlicher Gebäude zuständig. In der Email wurde der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die Firma ihr bisheriges Konto auflöse und nun neue Kontodaten habe.

Betrüger versendeten täuschend echte Bescheinigung der Bank

Das Finanzdezernat wies darauf hin, dass für die Änderung des Kontos eine unterzeichnete und abgestempelte Bescheinigung der Bank notwendig sei. Daraufhin wurde eine Email mit einer Bescheinigung der Bank verschickt, die mit einem Stempel und einer scheinbaren elektronischen Signatur versehen war und echt zu sein schien.

Am 8. März wurden daraufhin zwei Rechnungen in Höhe von 39.498,27 und 263.652,20 Euro (insgesamt 303.150,47 Euro) auf das neue Konto überwiesen. Als die Firma Samyl die Tilgung der Rechnungen forderte, flog der Betrug auf.

Auch in Barcelona waren Betrüger erfolgreich

Die Stadtverwaltung meldete den Vorfall der Nationalpolizei, der Bank und dem Unternehmen. Eine interne Untersuchung ergab, dass es sich um den einzigen Betrugsfall mit dieser Masche handelte. In diesem Zusammenhang betonte ein Sprecher, dass es sich "in keinem Fall um ein Computerproblem handelt, sondern um ein gefälschtes Dokument innerhalb der großen Menge von Rechnungen und Dokumenten, die täglich verwaltet werden".

Die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass auch die Behörden in Barcelona kürzlich Opfer eines Betrugs wurden, bei dem ein sehr ähnliches Verfahren angewandt wurde. Die Stadtverwaltung der katalanischen Metropole überwies den Betrag von 13 Rechnungen in Höhe von 350.000 Euro auf das Konto von Betrügern. /pss