Haushaltsplan 2024 auf Mallorca: Marga Prohens und ihre Minister gönnen sich 5.000 Euro mehr Gehalt

Die Regierung argumentiert, dass man damit weiter unter dem Schnitt der anderen Autonomieregionen bleibt. Die Maßnahme ist aber nicht ohne Ironie

Darf sich über rund 5.000 Euro mehr freuen: Marga Prohens.

Darf sich über rund 5.000 Euro mehr freuen: Marga Prohens. / B. Ramon

Die Balearen-Regierung hat am Freitag (10.11.) die Haushaltspläne für 2024 vorgestellt – und sich dabei eine nette Gehaltserhöhung zugesprochen. Vier Monate nach Amtsantritt hat die Exekutive beschlossen, ab kommendem Jahr 7,5 Prozent mehr zu verdienen. Davon entsprechen 2,5 Prozent der Anhebung der Bezüge, die für alle Beamten vorgesehen sind. Fünf Prozent legt die Regierung für die Mühen der vergangenen 120 Tage obendrauf.

Für diese Gruppen steigen die Gehälter

Für Ministerpräsidentin Marga Prohens bedeutet dies, dass sie ab kommenden Jahr statt der bisherigen 73.290 Euro brutto nun 78.786 Euro verdient. Die Minister dürften sich alsbald über 69.543 Euro statt der bisherigen 64.683 Euro freuen. Doch nicht nur die obersten Vertreter werden monetär beglückt. Die Gehaltserhöhung gilt für alle höheren Posten in der Regierung, darunter Generaldirektoren, Generalsekretäre, Vorsitzende der öffentlichen Körperschaften sowie Berater.

Vizepräsident und Regierungssprecher Toni Costa begründete die Anhebung damit, dass die Gehälter der Balearen-Regierung im Schnitt 15.000 Euro niedriger seien als die der anderen Autonomieregionen in Spanien. Zudem seien die Bezüge in den vergangenen Jahren für die Beamten um 7,6 Prozent mehr gestiegen als die der hohen Regierungsposten.

Zu guter Letzt erklärte Costa, der Regierung falle es derzeit sehr schwer, Kandidaten für zahlreiche Posten zu finden. Das gilt auf Mallorca als offenes Geheimnis. Gerüchteweise haben viele Personen, die auf die Stellen passen würden und die die Parteilinie vertreten, einen Posten abgelehnt, weil ihnen die Gehälter zu niedrig waren.

Die Ironie der Geschichte

Das Ganze bleibt nicht ohne Ironie: Zum einen, weil Marga Prohens im Wahlkampf immer wieder versprochen hatte, Geld zu sparen, indem sie die Anzahl der hohen Regierungsposten drastisch reduzieren werde. Zum anderen, weil es ausgerechnet Costa war, der als Oppositionspolitiker lautstark gefordert hatte, die Gehälter der Regierung einzufrieren. Der Vizepräsident erklärte, dies habe nur während der Pandemie gegolten und die sei nun vorbei.

Das Balearen-Parlament muss noch über den Haushalt entscheiden, voraussichtlich findet die Debatte zwischen dem 19. und 21. Dezember statt.

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