Feierliche Zeremonie: Kronprinzessin Leonor wird 18 und legt vor Francina Armengol Eid auf die Verfassung ab

Sollte sie irgendwann die Nachfolge ihres Vaters König Felipe VI. (55) antreten, würde Leonor das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868 werden.

Sehen Sie hier, wie Kronprinzessin Leonor den feierlichen Eid auf die Verfassung ablegt

Redaktion DM

Die spanische Kronprinzessin Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid abgelegt. Sie leistete den Schwur am Dienstag im weißen Hosenanzug im Unterhaus des Parlaments in Madrid: "Ich schwöre, mein Amt gewissenhaft auszuüben, die Verfassung und die Gesetze zu wahren, die Rechte der Bürger und der autonomen Gemeinschaften zu achten und dem König die Treue zu halten." Anschließend gab es minutenlangen Beifall. Sollte sie irgendwann die Nachfolge ihres Vaters König Felipe VI. (55) antreten, würde Leonor das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868 werden.

Den Schwur der Thronfolgerin nahm Parlamentspräsidentin Francina Armengol ab. Die Sozialistin war bis vor Kurzem Ministerpräsidentin von Mallorca und den Nachbarinseln Ibiza, Menorca und Formentera. Sie gilt als Anhängerin der Republik und musste in drei Aufrufen nicht nur die Verfassung hochleben lassen, sondern auch Spanien und den König. Das "Viva el Rey!" ging ihr, TV-Aufnahmen nach zu schließen, nicht ganz leicht über die Lippen.

Nachmittags sollte die ältere der beiden Töchter von Felipe und Königin Letizia (51) im Königlichen Palast das Halsband des Ordens von Karl III., die höchste zivile Auszeichnung Spaniens, erhalten. Der umstrittene Großvater von Leonor, der seit August 2020 in Abu Dhabi im Exil lebende Altkönig Juan Carlos (85), war laut Medien nur zur privaten Geburtstagsfeier abends im Madrider Pardo-Palast eingeladen.

König Felipe VI. (l-r) küsst seine Tochter, Prinzessin Leonor nachdem sie ihren Eid auf die Verfassung abgelegt hat. Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid im Unterhaus des Parlaments abgelegt.

König Felipe VI. (l-r) küsst seine Tochter, Prinzessin Leonor nachdem sie ihren Eid auf die Verfassung abgelegt hat. Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid im Unterhaus des Parlaments abgelegt. / Foto: Eduardo Parra/EUROPA PRESS/dpa

"Leonor-Manie" in Madrid

In Madrid herrschte am Dienstag nach Darstellung einiger Medien eine «Leonor-Manie»: Bei der Fahrt der Königsfamilie vom Königlichen Palast zum "Congreso de los Diputados" säumten Tausende die Straßen. Die Menschen jubelten und schwenkten Spanien-Fahnen. Überall in der Hauptstadt prangten Flaggen und große Leonor-Bilder. Auf dem Hauptplatz Puerta del Sol wurden zwei Großleinwände aufgestellt, vor denen sich ebenfalls Tausende versammelten, um die Vereidigungszeremonie zu verfolgen.

Allerdings lieben nicht alle Spanier ihre Royals. Im Gegenteil: Es gibt seit Jahren viel Kritik. Die Vereidigung wurde am Dienstag von fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottiert, die die Abschaffung der Monarchie fordern. Zudem blieben zwei Ministerinnen und ein Minister der linken Regierungskoalition der Zeremonie fern.

Spaniens Kronprinzes 7988396Infantin Sofia (vorne,l-r), Prinzessin Leonor, Königin Letizia und Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, treffen vor der Vereidigung der Verfassung vor den Cortes Generales ein. Kronprinzessin Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid im Unterhaus des Parlaments abgelegt.

Spaniens Kronprinzes 7988396Infantin Sofia (vorne,l-r), Prinzessin Leonor, Königin Letizia und Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, treffen vor der Vereidigung der Verfassung vor den Cortes Generales ein. Kronprinzessin Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid im Unterhaus des Parlaments abgelegt. / Foto: Raúl Terrel/EUROPA PRESS/dp7

Es war vor allem Altkönig Juan Carlos, der dem Image der "Casa Real" mit zahlreichen Eskapaden und Affären Schaden zugefügt hat. Die Kronprinzessin, eine oft verträumt wirkende junge Frau, die im Sommer nach dem Abitur eine dreijährige militärische Ausbildung begonnen hat, soll nun ihrem Vater Felipe dabei helfen, das Königshaus wieder beliebter und nach Möglichkeit unangreifbar zu machen.