Wie viel Geld Ingo Volckmann in all den Jahren auf Mallorca für Atlético Baleares verpulvert hat

Der Besitzer des Fußball-Drittligisten gibt eine Wasserstandsmeldung aus dem Urlaub in Costa Rica ab

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Wenn es ums Geld geht, sind selbst die extrovertiertesten Menschen meist schweigsam. Anders sieht es auch nicht bei Ingo Volckmann aus, dem Besitzer des Mallorca-Drittligisten Atlético Baleares. "Meine Frau ist Deutsche und kann lesen. Zahlen nenne ich daher lieber keine", sagte er zuletzt beim MZ-Interview. Nun hat sich der Berliner aber in einem Video, das er in den sozialen Netzwerken geteilt hat, aus dem Urlaub gemeldet und konkrete Zahlen genannt. "Ich habe mehr als 25 Millionen Euro in den Club gesteckt", sagte Volckmann.

Nach einem Aufenthalt in Deutschland, wo Volckmann mit seinem Boxclub Agon den WM-Titel holte, ist der 56-Jährige derzeit in Costa Rica, wo er ebenfalls ein Haus besitzt und jedes Jahr Urlaub macht. "Mallorca steht aber immer an erster Stelle", versicherte er. In einem Fazit über die vergangene Saison führte der Berliner aus, dass der Fußball ihm in letzter Zeit weniger Freude bereitete. "Die Frauen und unsere Jugendmannschaft sind im letzten Moment am Aufstieg gescheitert. Und die Herren haben trotz eines guten Kaders gegen den Abstieg gespielt."

Deutscher Trainer stand auf der Liste

Ein wenig scheint Volckmann seine Trainerentscheidungen zu bereuen. "Hätten wir Jordi Roger damals behalten, wären wir mit seinem Punkteschnitt im Mittelfeld der Tabelle gelandet." Der neue Trainer Tato García schaffte letztlich erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt. "Ich wollte mit ihm etwas Neues versuchen. Ich stand vor der Wahl zwischen ihm und einem deutschen Trainer." Um wem es sich dabei handelte, verrät Volckmann nicht. "In der Vergangenheit habe ich immer auf die Erfolge geschaut, die ein Trainer vorzuweisen hat. Diesmal wollte ich es mit einem unerfahrenen Trainer versuchen."

Anders als seine Vorgänger muss Tato García nun mit einem Low-Budget-Team auskommen. "Ich kann nicht mehr so viel Geld ausgeben, sonst müsste ich gehen", so Volckmann, der auch Umsatzeinbußen in Höhe von 15 bis 20 Prozent bei seiner Lüfterfabrik beklagt. Die Fans hätten sich beschwert, dass Torjäger Dioni den Verein verlassen muss. Doch Atlético Baleares kann ihn schlicht nicht mehr bezahlen. "Wenn die Fans uns 100.000 bis 200.000 Euro überweisen, dann gerne."

Volckmann hat bereits angekündigt, dass er auch in der Saison darauf das Budget kürzen wird. "Wir wollen jetzt Fußballer sehen, die Gras fressen und Bock auf Atlético Baleares haben." Auch wenn das bedeutet, sich ein wenig vom Traum zweite Liga zu verabschieden. "Das Ziel ist erstmal der Klassenerhalt. Wenn es möglich ist, wollen wir aber gerne oben anklopfen."