Olympia 2024: Perfekter Zeitpunkt für das Karriereende einiger Mallorca-Legenden

In einem Jahr starten in Paris die Olympischen Spiele. Für einige Insel-Sportler wird es der letzte große Auftritt

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Der 11. August 2024 könnte auf Mallorca ein tränenreicher Tag werden. Es ist der Abschluss der Olympischen Spiele von Paris, die für einige Inselsportler die letzte große Bühne darstellen werden. Basketballer Rudy Fernández hat schon klargestellt, dass er nach Olympia zumindest aus der Nationalmannschaft zurücktritt. Mit Alba Torrens, Mario Mola und natürlich Rafael Nadal gibt es weitere bekannte Sporthelden von der Insel, bei denen ein Karriereende im Raum steht.

Mallorquiner darf wohl die Fahne tragen

Auch bei der Eröffnungsfeier am 26. Juli werden alle Blicke auf einen Mallorquiner gerichtet sein. Es sieht derzeit so aus, als könnte Marcus Cooper Walz die Ehre zuteil werden, die spanische Flagge ins Stadion zu tragen. Mit Gold in Rio 2016 und Silber in Tokio 2021 ist der Sohn einer Deutschen und eines Briten aus Cala d’Or derzeit der erfolgreichste aktive Spanier bei den Olympischen Spielen.

War der 28-Jährige in Rio noch im Einer-Kajak erfolgreich, stieg er in Japan auf den Vierer-Kajak um. In den vergangenen beiden Jahren holten die Spanier den WM-Titel. Der Vierer-Kajak wird auch in Paris eine der größten Medaillenhoffnungen sein. Cooper Walz wird zudem wohl auch im Zweier-Kajak über die 500 Meter starten.

Was wird aus Rafael Nadal?

Spannend wird sein, in welcher Form sich Rafael Nadal in Paris präsentiert. Der 37-jährige Tennis-Profi legt derzeit eine Pause ein, um sich auf die Saison 2024 vorzubereiten, die seine letzte als Profi sein soll. Derzeit ist noch kaum absehbar, ob der Sportler aus Manacor nach der Pause noch das Zeug dazu hat, nach Peking 2008 eine zweite Goldmedaille bei Olympia zu holen.

Wenn alles nach Plan läuft, sind auch die spanischen Basketballer auf dem Podium zu erwarten – sowohl die Männer als die Frauen. Mit seinen dann sechsten Spielen würde Rudy Fernández einen Basketball-Rekord bei Olympia aufstellen. Zweimal Silber und einmal Bronze sprangen dabei heraus. Die Goldmedaille bei den Spielen ist die einzige Trophäe, die dem 38-Jährigen aus Palma noch mit der Nationalmannschaft fehlt.

Auf Vereinsebene hat Basketballerin Alba Torrens aus Binissalem alle denkbaren Trophäen gewonnen. Mit dem Nationalteam hat das trotz eines starken Kaders nicht geklappt. Meist war gegen die übermächtigen US-Amerikanerinnen Schluss. Mit Torrens als Kapitänin nimmt Spanien in Paris nun den nächsten Anlauf.

Was ist mit Mario Mola passiert?

Bei den vergangenen Spielen war auch Mario Mola stets Favorit auf Gold. Doch der dreifache Weltmeister (2016 bis 2018) im Triathlon über die Sprintdistanz schwächelte bei Olympia stets ein wenig. Diesmal muss der 33-Jährige sogar um die Teilnahme bangen. Zuletzt hatte der Triathlet immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Aus seiner Sicht ist es bedauerlich, dass Duathlon nicht olympisch ist. In der Sportart, in der das Schwimmen weggelassen wird, ist Mola amtierender Weltmeister.

Im Fußball ist zu erwarten, dass es einige Mallorquiner in den Kader schaffen. Bei der derzeitigen WM spielen Cata Coll und Mariona Caldentey für Spanien. Sollte Patrica Guijarro ihren Streik beenden (MZ berichtete), zählt sie auch zu den Stammspielerinnen. Bei den Männern dürfte Leo Román aus Ibiza dabei sein. Der Torhüter spielt bei Real Mallorca.

So hat Mallorca in der Vergangenheit bei den Olympischen Spielen abgeschnitten

Sicherlich wird es auch noch die ein oder andere Überraschung geben. Quantitativ werden die Insulaner stark vertreten sein. In Tokio traten 19 balearische Sportler an – mehr als je zuvor. Es ist zu erwarten, dass in Paris eine neue Bestmarke aufgestellt wird. In der französischen Hauptstadt nahm im Jahr 1900 auch der erste Baleare bei Olympia teil. Der menorquinische Ruderer Antoni Vela saß im Vierer mit Steuermann. Die Spanier konnten das Rennen aber nicht beenden.

Besser machte es Jordi Calafat 1992 in Barcelona. Gemeinsam mit Francisco Sánchez aus Alicante holte der Mallorquiner in der 470er Jolle im Segeln Gold und somit die erste Olympiamedaille für die Balearen. Bis heute folgten 26 weitere.