Mit Hilfe von Mallorca: Spanien zieht ins Finale bei der Fußball-WM der Frauen ein

Cata Coll und Mariona Caldentey spielten mit der Nationalmannschaft im Halbfinale gegen Schweden

Cata Coll hielt den Sieg gegen Schweden fest.

Cata Coll hielt den Sieg gegen Schweden fest. / DPA

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Erstmals hat es Spanien ins Finale einer Fußball-WM der Frauen geschafft. Am Dienstag (15.8.) gewannen die Spanierinnen in Neuseeland das Halbfinale gegen Schweden mit 2:1. In der Startelf der Mannschaft um Trainer Jorge Vilda standen mit Cata Coll und Mariona Caldentey etwas überraschend gleich zwei Mallorquinerinnen.

Nach einer lange Zeit ausgeglichenen Partie ging es in der Schlussphase ab. Salma brachte Spanien nach 81 Minuten in Führung, sieben Minuten später glich Schweden durch Blomqvist aus. Im direkten Gegenzug traf Olga mit einem sehenswerten Fernschuss.

Im Finale am Sonntag (20.8., 12 Uhr) geht es gegen den Sieger aus dem zweiten Halbfinale, das am Mittwoch England und Gastgeber Australien bestreiten.

Amtierende Champions League-Siegerin

Mariona Caldentey gehört mit 58 Länderspielen zwar zu den Stammkräften der Nationalmannschaft, allerdings schickte die 27-Jährige aus Felanitx im vergangenen Jahr als eine der "Rebellinnen" die Beschwerde-Mail ab, dass sie nicht länger für Spanien spielen wolle, ehe sich nicht die Bedingungen ändern. Kurz vor dem Turnier entschuldigten sich 13 der 15 Fußballerinnen, darunter auch Caldentey.

Nachdem die Flügelstürmerin zum Auftakt noch auf der Bank saß, ist sie nun wieder Stammkraft. Caldentey stammt aus der goldenen Ära von Mallorcas Talentschmiede Collerense. Mit 18 Jahren wechselte sie zum FC Barcelona, wo sie bis heute spielt und derzeit amtierende Champions League-Siegerin ist.

Noch überraschender ist die Aufstellung von Cata Coll. Die Torhüterin profittierte davon, dass es im letzten und im Endeffekt unwichtigen Gruppenspiel gegen Japan eine 0:4-Klatsche gab und der Nationaltrainer die Torhüterin tauschte. Eigentlich galt Coll vor dem Turnier als Streichkandidatin und schaffte gerade so die Nominierung als dritte Torhüterin. Nun könnte sie Spaniens WM-Sieg festhalten.

Auch die 22-Jährige aus Pòrtol (Gemeinde Marratxí) lernte das Kicken bei Collerense. Wie Caldentey zog es Coll mit 18 zu Barça. Dort wurde sie aber für eine Saison an Sevilla ausgeliehen. Bei den Katalanen ist die Torhüterin meist nur Ersatz. Das könnte sich nach der WM ändern.

Die vielleicht beste Mallorquinerin weigert sich

Eigentlich sollte mit Patricia Guijarro eine dritte Mallorquinerin mit Spanien um den Titel kämpfen. Doch die Mittelfeldspielerin aus Palma weigerte sich, sich für die Mail zu entschuldigen und sieht derzeit keine Möglichkeit, für Spanien aufzulaufen.