Mallorca setzt jetzt auf schwimmende Solarzellen

In 14 Bewässerungsteichen auf den Balearen sollen Fotovoltaik-Module installiert werden

Bewässerungsteich bei Ariany.

Bewässerungsteich bei Ariany. / CAIB

Die balearische Landesregierung will künftig rund zehn Prozent ihres Energieverbrauchs über Solarzellen decken, die auf Schwimmelementen in Bewässerungsteichen installiert werden. Möglich sei eine Leistung von insgesamt rund 18,3 Megawatt, so Juan Pedro Yllanes, Vizepräsident der Landesregierung, bei der Vorstellung des Projekts am Freitag (23.12.) an einem Bewässerungsteich in Ariany in der Inselmitte von Mallorca.

Energie für Krankenhäuser

Umgesetzt werden sollen die Pläne in 14 Bewässerungsteichen auf den Balearen, 10 davon befinden sich auf Mallorca. Für die Installation in den kommenden zwei Jahren stehen 20 Millionen Euro zur Verfügung, sie kommen aus einem staatlichen Fonds, der die Nachteile der Insellage der Balearen ausgleichen soll. Im Laufe des Jahres 2023 sollen die Projekte ausgearbeitet und die Arbeiten vergeben werden, im Jahr darauf dann die Arbeiten beginnen. Ziel sei es, bis zum Jahr 2027 rund 35 Prozent der benötigten Energie in der öffentlichen Verwaltung auf Balearen-Ebene selbst zu erzeugen - darunter fallen etwa auch die Krankenhäuser oder die Eisenbahn.

Vorteile und Perspektiven

Die schwimmenden Fotovoltaikmodule sollen 50 Prozent der Wasseroberfläche bedecken. Willkommener Nebeneffekt: Es verdunstet auch weniger Wasser. Die Bewässerungsteiche seien eine willkommene Alternative zu Standorten auf dem Land, so Yllanes. Hintergrund sind die Debatten um den Landschaftsschutz, die praktisch bei jedem neuen Solarpark auf Mallorca aufkommen. Man werde zudem prüfen, inwieweit die schwimmenden Photovoltaikmodule auch eine Option für das Meer vor der Balearen-Küste seien, in Kombination mit der Windenergie - in Nordeuropa würden derlei Projekte bereits umgesetzt.

Hier soll das Projekt umgesetzt werden

Auf Mallorca befinden sich die Bewässerungsteiche, die für das Projekt ausgewählt wurden, in Sant Jordi, Peguera, Santa Maria, Consell, Inca, Artà, Capdepera, Son Servera, Ariany und Porreres.

Landwirtschaftsministerin Mae de la Concha verwies darauf, dass das neue Projekt auch die Kosten für die Bewässerung der Landwirtschaft auf Mallorca senke. Der Primärsektor könne so seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In den vergangenen Tagen war zudem das erste Projekt vorgestellt worden, bei dem Ackerbau und Photovoltaik kombiniert werden sollen. /ff

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