Nur die Hälfte der EU-Norm: Palma de Mallorca recycelt lediglich 27,5 Prozent des Mülls

Die Abfallmenge ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen

MZ

Palma de Mallorca hinkt in Sachen Recycling deutlich den Vorgaben der EU hinterher. Das geht aus der am Montag (13.2.) von den Stadtwerken Emaya veröffentlichten Abfallstatistik des Jahres 2022 hervor. Demzufolge recycelt die Stadt lediglich 27,5 Prozent des Mülls. Die EU schreibt 50 Prozent vor.

Mehr Müll als im Vorjahr, aber weniger als vor Corona

229.675 Tonnen Müll wurden in Palma im vergangenen Jahr eingesammelt. Das entspricht 629,24 Tonnen pro Tag. Im Vergleich zu 2021 ist die Abfallmenge um 4,6 Prozent gestiegen. Damals waren es 219.496 Tonnen. Das dürfte daran liegen, dass die Pandemie 2021 noch starke Auswirkungen auf den Tourismus auf Mallorca hatte. Vor Corona waren es 2019 mit 247.858 Tonnen noch 7,3 Prozent mehr Müll.

Die EU hebt die vorgeschriebene Recyclingquote an

Natürlich sieht Emaya-Chef Ramón Perpinyà noch deutlich Nachholbedarf, versuchte aber die miese Recyclingquote zu beschönigen. Immerhin habe man sich von 15,35 Prozent im Jahr 2015 auf nun 27,5 Prozent gebessert. Zu Bedenken gilt jedoch, dass die EU die Vorgabe 2030 auf 60 Prozent anhebt.

Biomüll wird falsch entsorgt

Das größte Problem in Palma ist, dass der Biomüll nicht in der dafür vorgesehenen braunen Tonne landet. Viele Menschen werfen jeglichen Abfall in einen Beutel, den sie im Restmüllcontainer entsorgen. Mit einer Infokampagne will Emaya dieser Praxis entgegensteuern.

Besonders hoch ist die Recyclingquote mit 71 Prozent in den fünf fernab des Zentrums liegenden Stadtvierteln, in denen man im November einen Abholservice des Mülls vor der Haustür eingeführt hat. Auch in Palmas Altstadt wird mit 50 Prozent die vorgeschriebene EU-Norm erreicht. Bei den Hotels an der Playa de Palma werden derzeit 45 Prozent des eingesammelten Mülls recycelt. 35 Prozent sind es in Palmas Gewerbegebieten. /rp