Kein Gestank mehr: Lösung für Ableiter-Probleme in Camp de Mar auf Mallorca in Sicht
Die balearische Umweltkommission hat ein Projekt genehmigt, dass den Neubau der Leitung vorsieht
Joan Frau
Anwohner und Urlauber in Camp de Mar an der Südwestküste von Mallorca können sich über Investitionen in den Umweltschutz und ein Ende bisheriger Geruchsprobleme freuen. Die balearische Umweltkommission hat ein Projekt für den Bau eines neuen Ableiters genehmigt, mit dem das von der örtlichen Kläranlage gereinigte Wasser ins Meer eingeleitet wird. Der neue Ableiter soll im Gegensatz zu den bisherigen 175 Metern eine Länge von mehr als 500 Metern haben. Auch ein Teil der an Land verlegten Leitung, die zum Teil marode ist und Geruchsprobleme verursacht, soll ersetzt werden, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.
Das Projekt des balearischen Wasserwirtschaftsamts Abaqua sieht Investitionen in Höhe von 2,5 Millionen Euro vor. Hintergrund sind gesetzliche Auflagen und Beschwerden des Umweltschutzverbandes Gob. So ist vorgeschrieben, dass die Mündung von Ableitern mindestens 500 Meter von der Küste entfernt angelegt sein müssen. Im Fall von Camp de Mar kommt hinzu, dass es sich bei dem Meeresgebiet, in das der Ableiter mündet, um ein Vogelschutzgebiet (ZEPA) handelt. Hier brüten Exemplare des Balearensturmtauchers oder der Korallenmöwe.
Bau in Nebensaison
Ausgelegt ist das neue Projekt für eine künftige Bevölkerung von bis zu 7.750 Personen und einen Tagesdurchschnitt von 1.550 Kubikmeter gereinigtes Wasser. Die Leitung soll laut dem genehmigten Projekt entlang der Avinguda de sa Platja in Camp de Mar verlaufen. Ersetzt würden 268 Meter der zu Lande verlegten Leitung aus Faserzement. Die Umweltkommission schreibt vor, dass die Arbeiten nicht zur touristischen Hauptsaison stattfinden dürfen und dass geprüft werden müsse, dass keine Exemplare der unter Schutz stehenden Edlen Steckmuschel in Mitleidenschaft gezogen werden.
Schutz der Seegraswiesen
Ohnehin ist geplant, dass der Ableiter im Meer zum Großteil mittels horizontaler Bohrungen unterhalb bestehender Seegraswiesen verlegt werden soll. Im weiteren Bereich der Leitung seien diese für das Ökosystem wichtigen Pflanzen voraussichtlich nicht betroffen, und falls doch, müssten diese sachgerecht entnommen und an vergleichbarer Stelle eingesetzt werden. /ff
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