Strandlokale an der Playa de Muro trotzen der Küstenbehörde

Die Außenbereiche von drei Restaurants haben nach der Schließung im vergangenen Jahr wieder geöffnet

Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Neues Kapitel im Streit um die Strandlokale bei der Siedlung Casetes des Capellans an der Playa de Muro. Mussten die Wirte von drei betroffenen Lokalen ihre Tische und Stühle in den Außenbereichen in der vergangenen Saison größtenteils wegräumen, haben sie sie dieses Jahr wieder aufgestellt, wie auch eine aktuelle Fotogalerie der MZ von dem Naturstrand an der Nordostküste von Mallorca zeigt.

Hintergrund ist ein Streit mit der Küstenbehörde, die den Lokalen die Konzession für die Außenbereiche erstmals seit Jahrzehnten verweigerte. Stand der jetzigen Rechtslage: unklar oder umstritten. Nichtsdestotrotz wurden Tatsachen geschaffen, die Außenbereiche in dieser Saison wieder geöffnet.

Betroffen sind die Strandlokale Ponderosa Beach, Olimpia Oma & Opa und Can Gavella, allesamt traditionelle Familienbetriebe. Die Besucher von nah und fern schätzen die Lage direkt am Zugang zum schmalen, aber kilometerweiten Strand, der von der Dünensiedlung aus in westlicher Richtung unbebaut daliegt. Wer nach vorne blickt, sieht das türkisfarbene Meer nur einen Steinwurf entfernt.

Hintergrund der Probleme sind Vorgaben der spanischen Küstenbehörde, die bislang allein von der Zentralregierung in Madrid abhing. Bei dem Streit geht es um eine 1989 beschlossene Demarkationslinie, also die Grenze, wo das Gemeindegebiet aufhört und das Madrid unterstellte Küstengebiet beginnt. Die drei Lokale bestanden schon lange, bevor die Demarkationslinie definiert wurde, und zunächst änderte sich auch nichts an der Praxis. Doch als die Genehmigung für die Außenbereiche im vergangenen Jahr verweigert wurde, mussten die Wirte massive Umsatzeinbußen hinnehmen und Mitarbeiter entlassen.

Die Betreiber schlossen sich daraufhin zur Vereinigung ADOPUMA zusammen, um sich im Streit mit der Küstenbehörde gegenseitig beizustehen. Sie kritisierte die Schließung der Strandbewirtung als unverständlich und willkürlich. Im Zuge der jetzigen Wiedereröffnung zitiert die Zeitung "Última Hora" einen Vertreter der Wirte mit der Aussage, wonach die Gültigkeit der vorgeschlagenen neuen Küstenlinie inzwischen abgelaufen sei.

Wie es jetzt weitergeht - nicht nur mit den Strandlokalen, sondern auch mit den traditionellen Ferienhäusern Ses Casetes des Capellans - , ist auch eine politische Frage. Die Zuständigkeit für die Küstenbehörde ging am 1. Juli zum Großteil an die Landesregierung über, und dort hat nach dem Sieg der konservativen Volkspartei bei den Regionalwahlen Ende Mai gerade ein Machtwechsel stattgefunden. Ende Juli stehen zudem Spanien-Wahlen an. /ff