Hitze auf Mallorca: Wie ist es jetzt im Juli um die Wasserressourcen bestellt?

Die Landesregierung hat die Pegelstände für Juni veröffentlicht. Campos warnt vor schlechter Wasserqualität

Wasserresserve Mallorcas: die Stauseen (Archiv).

Wasserresserve Mallorcas: die Stauseen (Archiv). / Pere Joan Oliver Orell

Maria Homar

Während die erste Hitzewelle über Mallorca hinwegrollt, steht die Insel hinsichtlich der Wasserreserven zumindest im Vergleich zum vergangenen Jahr recht gut da. Die Pegel betragen laut der neuesten Statistik des balearischen Wasserwirtschaftsamts, die vergangene Woche veröffentlicht wurde, 59 Prozent. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2022. Auf Mallorca sinken die Werte im Vergleich zum Vormonat von 59 auf 58 Prozent, auf Formentera von 40 auf 29 Prozent, auf Menorca steigen sie von 56 auf 57 Prozent, auf Ibiza von 43 auf 46 Prozent.

Das sind die Vorwarnstufen

An den geltenden Vorwarnstufen wegen drohender Trockenheit ändert sich angesichts dieser Zahlen nichts. Eine solche Stufe gilt derzeit für drei Regionen auf den Balearen: Ibiza, den Migjorn, also den Süden von Mallorca, sowie die Inselmitte, den Pla.

Die stabilen Werte haben ihren Grund in einem vergleichsweise regenreichen Monat Juni. Registriert wurden balearenweit 20,5 Liter pro Quadratmeter. Der Langzeit-Mittelwert für Juni liegt bei knapp 15 Litern pro Quadratmeter. Besonders auf Mallorca waren die Niederschläge überdurchschnittlich.

Pegelstände im Juni, grün: Normal, gelb: Vorwarnstufe.

Pegelstände im Juni, grün: Normal, gelb: Vorwarnstufe. / Govern

Hinsichtlich der Regenmenge seit Jahresbeginn liegen die Balearen derzeit fünf Prozent über dem Durchschnitt, wobei die Werte für die einzelnen Inseln sehr unterschiedlich ausfallen (Menorca plus 28 Prozent, Mallorca plus 4 Prozent, Formentera und Ibiza minus 14 Prozent).

Trotz der vergleichsweise guten Werte gilt weiterhin der Appell an Einheimische wie Urlauber, sparsam mit dem Wasser umzugehen: Während der Sommermonate regnet es oft wochenlang nicht, und der Wasserverbrauch ist in der touristischen Hochsaison besonders intensiv. Zum Teil muss Meerwasser konstenintensiv in Entsalzungsanlagen behandelt werden. In manchen Gemeinden gibt es Probleme mit hohen Nitratwerten. Zudem sind viele Grundwasservorkommen in den vergangenen Jahrzehnten übermäßig angezapft worden.

Warnung vor Wasserkonsum in Campos

Mit derlei Problemen hat gerade die Gemeinde Campos zu kämpfen. Das Rathaus hat jetzt davor gewarnt, das Wasser nicht unbehandelt für den menschlichen Konsum zu benutzen. Die neuesten Analystewerte seien unzureichend. Das sei eine Folge davon, dass die Vorkommen überstrapaziert worden seien. Ohnehin befindet sich Campos im Gebiet, in dem die Landesregierung eine Vorwarnstufe wegen Trockenheit ausgerufen hat. Das kommunale Wasser darf derzeit laut Anordnung der Gemeinde nicht zum Füllen von Pools, zur Gartenbewässerung oder zum Autowaschen benutzt werden.

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