Neue Studie: So wirkt sich der Klimawandel auf die Zahl der Mallorca-Urlauber aus
Vier Szenarien: Je nach Höhe des Temperaturanstiegs verschieben sich die Vorlieben für Regionen und Reisezeiten
Mallorca und die anderen Balearen-Inseln müssen sich infolge des Klimawandels darauf einstellen, dass zahlreiche Urlauber andere kühlere Regionen vorziehen. Bei einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen um vier Grad würde die Zahl der Hotelübernachtungen auf den Inseln um 8,2 Prozent im Vergleich zu 2019 zurückgehen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Joint Research Centre im Auftrag der Europäischen Kommission, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht worden sind. Die Balearen gehören damit neben den griechischen Inseln und Zypern sowie auch Portugal zu den Regionen, die den größten Rückgang der Urlauberzahlen in Kauf nehmen müssten.
Im Sommer lieber im Norden
Ebenfalls zu den Verlieren gehören die spanischen Regionen Murcia, Valencia, Extremadura, Andalusien, Madrid, Kastilien-La Mancha und Katalonien. Auf mehr Besucher können sich laut der Studie dagegen Länder vor allem in Nordeuropa einstellen, deren Klima auch im Sommer erträglicher ist. Dazu gehören Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, die Niederlanden, Schweden und Großbritannien.
Vier Szenarien
Für ihre Prognose haben die Autoren der Studie verschiedene Szenarien der Erderwärmung durchgespielt, wie sie Klimaforscher prognostizieren, konkret einen mittleren Temperaturanstieg von 1,5, von 2, von 3 sowie von 4 Grad. Darüber hinaus waren aber auch die saisonalen Reisegewohnheiten Gegenstand der Untersuchung. Während die Regionen an der spanischen Nordküste im Sommer und zu Herbstbeginn mehr Besucher anziehen dürften, verlieren die Regionen am Mittelmehr Urlauber während der Hauptsaison - bei einem Plus von 3 oder 4 Grad fast zehn Prozent. Zum Teil werde dieser Verlust durch ein Besucherplus während der Nebensaison ausgeglichen.
Die Autoren der Studie rechnen damit, dass die Zahl der Hotelübernachtungen europaweit im Juli zurückgeht - zwischen 0,06 und 5,72 Prozent, je nach Szenario -, dafür aber im April zulegt, und zwar zwischen 1,96 und 8,9 Prozent.
Die Studie ist Teil der EU-Politik, Europa als Tourismusregion nachhaltiger aufzustellen, Innovation und Digitalisierung zu fördern sowie die Urlauberindustrie robuster zu machen.
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