Deutscher Mallorca-Urlauber prangert Tierquälerei an: Mann lässt Schwein im Lieferwagen leben
Nur am Abend darf das Tier kurz an die Luft, der mutmaßliche Besitzer fährt danach wieder weg
"Für mich ist das ein klarer Fall von Tierquälerei", sagt der deutsche Mallorca-Urlauber Christian Althoff. Seit Samstag (30.9.) ist er auf der Insel und beobachtet, wie ein Mann ein ausgewachsenes Schwein in einem Lieferwagen hält.
"In dem Fahrzeug lebt ansonsten niemand", sagt Althoff der MZ. Der Lieferwagen ist auf einem Parkplatz in Cala Sant Vicenç im Norden von Mallorca abgestellt. "Er parkt zwar unter Bäumen, dennoch dürfte es tagsüber extrem heiß in dem Wagen sein", sagt Althoff. Auf dem Fahrzeugdach ist ein Solarpanel angebracht. Es ist immerhin denkbar, dass damit eine Lüftung betrieben wird.
Einmal am Abend Gassi
Ansonsten sind die Fenster mit Alufolie zugeklebt. "Das sieht keine Sonne. Das ist doch kein Leben. Das fette Schwein kann sich in dem engen Raum doch nicht bewegen", sagt Althoff. Jeden Abend komme ein Mann, um das Tier mit einer Rampe rauszulassen. "Dann bewegt es sich 20 Minuten zwischen den Bäumen und wird wie ein Hund aus einer Schale gefüttert", sagt der deutsche Urlauber. Im Anschluss geht es für das Schwein zurück in den Lieferwagen und der mutmaßliche Besitzer fährt weg.
Mit dem Mann sprach Althoff bislang nicht. Der Lieferwagen hat ein spanisches Nummernschild. "Ich habe darüber nachgedacht, die Polizei zu rufen, es bislang aber nicht getan."
Neues Tierschutzgesetz in Spanien
Spanien verschärfte erst in der vergangenen Woche den Tierschutz, als ein neues Gesetz in Kraft trat. Das Schwein als Haustier zählt zur Kategorie "Nutztiere, die ausgedient haben, der Besitzer sie aber behalten möchte". Wie eine Sprecherin des balearischen Umweltministeriums der MZ bestätigte, müsste der Besitzer das Tier aber bei den Behörden als Nutztier angemeldet haben. Sollte er es sich lediglich als Haustier zugelegt haben, wäre es illegal.
Eine artgerechte Haltung dürfte zudem anders aussehen und unter diesen Umständen strafbar sein. Laut dem neuen Gesetz ist es nicht mal erlaubt, einen Hund beim Einkauf vor dem Supermarkt zurückzulassen. Ohne Anzeige wird die Behörde in dem Fall aber nicht aktiv. "Der Urlauber soll den Fall anzeigen und die Inspektoren schauen sich die Sache an", riet die Sprecherin.
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