Situation der Wasserreserven auf Mallorca trotz des Regens in den vergangenen Tagen "besorgniserregend"

Die Pegelstände der Stauseen Cúber und Gorg Blau betragen derzeit nur 33,33 beziehungsweise 32,08 Prozent. Eine Dürrewarnung gilt aktuell aber nicht

So sah es im Dezember 2023 am Gorg Blau aus.

So sah es im Dezember 2023 am Gorg Blau aus. / James Jaume

Miguel Vicens

Miguel Vicens

In den vergangenen Tagen hat es auf Mallorca zwar endlich einmal wieder geregnet. Der langanhaltende Regen, den Mallorca so nötig hätte, blieb bisher aber aus. Damit sind die Wasserreserven auf Mallorca erneut knapp. Das bestätigen auch die aktuellen Zahlen der Stadtwerke Emaya zu den Pegelständen in den Stauseen, die dieser Tage erschienen sind: Laut diesen ist die aktuelle Situation für das Stadtgebiet von Palma zwar besorgniserregend, eine Dürrewarnung wurde aber nicht ausgesprochen. Auch die Versorgung der Bewohner und Urlauber mit Wasser sei nicht gefährdet. Falls sich daran etwas ändern sollte, hat die Stadtverwaltung fünf Millionen Euro fest dafür eingeplant, entsalztes Wasser des balearischen Wasserwirtschaftsamts (Abaqua) zu verkaufen. Damit soll die Versorgung in Palma mit Wasser dann garantiert sein.

So steht es um die Wasserreserven in den Stauseen

Die beiden Stauseen Cúber und Gorg Blau in der Serra de Tramuntana, deren Wasser in die Leitungen des Stadtgebiets Palma fließt, sind derzeit zu 33,33 beziehungsweise 32,08 Prozent gefüllt. Das besagen Zahlen vom Mittwoch (3.1.). Für den Monat Januar sind diese Werte sehr niedrig, aber eben das Ergebnis nach dem Herbst und Winter, zwei Jahreszeiten, in denen es auf der Insel kaum geregnet hat.

Zum Vergleich: Im Januar 2023 waren der Cúber und der Gorg Blau zu 44 Prozent mit Wasser gefüllt. Das sind zehn Prozent mehr als in diesem Jahr. Infolge des geschmolzenen Schnees im Februar sind die Wasserreserven dann sogar auf über 50 Prozent angestiegen. Im November 2023 galt noch die Vorwarnstufe wegen Dürre. Damals lagen die Werte im Falle beider Stauseen bei nur 27,4 Prozent.

Viert trockenster Monat seit Beginn der Aufzeichnungen

Bis auf die vergangenen Tage hat es auf der Insel seit Monaten nicht mehr stark geregnet. Der November 2023 war der viert trockenste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961. Schon in den vergangenen Jahren musste Emaya bereits mehrmals entsalztes Wasser von Abaqua kaufen.

Beide Stauseen sind jeweils knapp 60 Hektar groß. Der deutlich tiefere Gorg Blau – maximal 35 Meter – kann aber mit einem Fassungsvermögen von sieben Millionen Kubikmetern rund 50 Prozent mehr Wasser speichern. Schwimmen ist in den Stauseen übrigens verboten. Nicht immer halten sich Besucher an das Verbot. /sw