Um die geplante Umgehungsstraße von Inca in der Inselmitte von Mallorca gibt es Streit im Stadtrat. Der sozialistische Bürgermeister Virgilio Moreno einigte sich mit dem Inselrat auf eine abgespeckte Version der sogenannten Ronda Nord, die den Durchgangsverkehr nördlich an der Stadt vorbeiführen soll. Für die konservative Opposition bedeutet diese Einigung ein zu großes Zurückstecken gegenüber dem Inselrat.

Morenos Plan, über den der Stadtrat am Donnerstag (30.11.) berät, sieht vor zunächst nur die eine Hälfte der geforderten Ortsumgehung zu bauen und so den Kreisverkehr Santa Magdalena mit der Landstraße nach Lluc zu verbinden. Über das ursprünglich geplante zweite Teilstück bis zur Straße nach Palma werde man zu einem späteren Zeitpunkt erneut überdenken. Allerdings werde man sich die dafür nötigen Grundstücke schon einmal reservieren. Die Bauarbeiten, die auch Verbesserungen an anderen Zufahrtsstraßen rund um Inca vorsehen, veranschlagt der Inselrat mit sechs Millionen Euro.

Die Sprecher der Oppositionsparteien El Pi, Gori Ferrà und PP, Rafel Torres, kündigten Widerstand gegen die Pläne an. Es gebe einen eindeutigen Ratsbeschluss der Vorgängerregierung, vom Inselrat die gesamte Ortsumgehung zu fordern. Es gebe keinen Grund dafür, von dieser Forderung abzuweichen. "Dieser Vertrag ist ein Diktat, das den bisherigen Ratsbeschluss nicht achtet. Außerdem hat man uns gar nicht erklärt, warum nicht die gesamte Umgehung gebaut werden soll", kritisierte Aguilar. /tg