Kehrtwende in Madrid: Britische Urlauber müssen nun doch vor ihrer Einreise auf Mallorca oder den Nachbarinseln einen negativen PCR-Test oder ein gleichwertiges Zertifikat über Impfung oder Genesung von Covid-19 vorlegen.

Das kündigte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE, Sozialisten) am Montagmorgen in einem Radiointerview mit der Cadena Ser an. Madrid hatte diese Testpflicht im Mai überraschend aufgehoben, um die Einreise britischer Urlauber zu erleichtern. Praktisch zeitgleich hatte Deutschland die Einreisebestimmungen für Briten verschärft, um eine Verbreitung der in Großbritannien dominanten Deltavariante des Virus zu erschweren.

London hatte vergangene Woche die Balearen als einzige spanische Region auf ihrer Corona-Ampel von Orange auf Grün heruntergestuft. Die Briten können somit ab Mittwoch (30.6.) auf Mallorca und den Nachbarinseln einreisen, ohne bei der Rückkehr eine mindestens zehntägige Quarantäne einhalten zu müssen - eine Auflage, die bislang die allermeisten von der Reise abhielt. Gleich nach der Ankündigung des "grünen Lichts" waren die Buchungen in die Höhe geschossen.

Die nun doch wieder eingeführte Testpflicht trete innerhalb von 72 Stunden in Kraft, womit Reiseveranstalter und Urlauber genügend Zeit hätten, sich auf die neuen Konditionen einzustellen, so der spanische Regierungschef. Sánchez begründete die Kehrtwende mit der "negativen Entwicklung" der Corona-Zahlen in Großbritannien, wo die 14-Tage-Inzidenz wieder "erheblich" über 150 läge.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol hatte die Wiedereinführung der Testpflicht sowie "strikte Einreisekontrollen" an Häfen und Flughäfen zuvor von Madrid gefordert. Entsprechend begrüßte sie die Ankündigung des Partefreundes in Madrid. Auch die deutsche und die französische Regierung hatten zuvor gefordert, Reisen von Briten stärker zu kontrollieren. /ck