Die Bundesregierung hält Mallorca sowie ganz Spanien trotz gestiegener Corona-Inzidenz weiterhin nicht für ein Hochrisikogebiet. Das geht aus einer am Freitag (17.7.) um 19 Uhr auf der Website des Robert Koch Instituts veröffentlichten Mitteilung hervor. Auch nicht vollständig geimpfte Reisende müssen somit bis auf Weiteres nach ihrer Ankunft in Deutschland nicht in Quarantäne. Wie bereits bisher müssen sie vor Reiseantritt jedoch einen negativen Corona-Test vorweisen (lesen Sie hier: Das sind die geltenden Bestimmungen bei Mallorca-Reisen). Genesene und Geimpfte sind davon, ein entsprechendes Zertifikat vorausgesetzt, befreit.

Als neue Hochrisikogebiete hinzugekommen sind für die Bundesregierung Frankreich, Dänemark, Norwegen, Andorra und Libanon. Damit sind künftig bis auf Luxemburg alle Nachbarländer Deutschlands als Hochrisikogebiete eingestuft. Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Trotz der in Großbritannien und Nordirland grassierenden Omikron-Variante des Virus hat Berlin davon Abstand genommen, das Vereinigte Königreich als Virusvariantengebiet zu erklären, was auch für Genesene und Geimpfte Quarantäne-Auflagen mit sich gezogen hätte. Das Vereinigte Königreich bleibt somit Hochrisikogebiet. Frankreich schließt hingegen die Grenzen zu Großbritannien.

Dass die neue Einstufung erst um 19 Uhr, statt wie üblich gegen Mittag bekannt gegeben wurde, deutet darauf hin, dass sich die Bundesregierung die Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach drängte in der Vergangenheit eher darauf, den Reiseverkehr im Zweifel einzuschränken. Anders als noch im Frühling gilt die Inzidenz aber nicht als mehr als faktisch alleiniger Maßstab bei der Risikobewertung. Berücksichtigt wird jetzt neben Faktoren wie der Ausbreitungsgeschwindigkeit und der Positivitätsrate auch der Vergleich der Inzidenz zu Deutschland.

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Im Falle von Mallorca nimmt die sich derzeit kaum etwas: Die Zahl der Neuansteckungen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen ist derzeit mit 323 und 331 fast gleich. Allerdings zieht die Inzidenz auf der Insel und auch anderswo in Spanien derzeit wieder stark an, wohingegen sie in Deutschland, auf hohem Niveau, wieder fällt.

In Frankreich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Wochen immer weiter nach oben geschnellt. Zuletzt steckten sich landesweit innerhalb einer Woche etwa 515 Menschen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an. In manchen Gegenden liegt der Wert noch deutlich höher. In Drôme in Südostfrankreich etwa betrug er zuletzt 1066, meldet dpa.