Wie erwartet ist es am Freitag (1.4.) an einigen Tankstellen auf Mallorca zu großen Warteschlangen und Chaos gekommen. Tausende Autofahrer, die in den Tagen zuvor nur das Nötigste getankt hatten, wollten den Start des staatlich subventionierten Rabatts auf den Treibstoff nutzen, um günstiger den Tank zu füllen. Mit dem 1. April wird jeder Liter getankter Sprit von der spanischen Zentralregierung um 20 Cent verbilligt. 15 Cent steuert der Staat bei, 5 Cent die Mineralölkonzerne.

Manche Tankstellen hatten sich dazu entschlossen, gar nicht erst zu öffnen, weil sie das Chaos vorhergesehen hatten. Und es war nicht nur der Ansturm der Autofahrer, der die Betreiber überforderte: Auch die Tatsache, dass die Tankstelleninhaber zunächst die Rabatte aus der eigenen Tasche vorschießen mussten, führte bei dem ein oder anderen Unternehmer zu der Entscheidung, lieber nicht zu öffnen.

Unternehmer müssen das Geld vorschießen

Erst am Freitagmorgen gab es für die Tankstellenbetreiber auf der Website der spanischen Finanzbehörde ein entsprechendes Dokument, um den Rabatt von der Politik zurückzufordern. Doch bis die Rückzahlung in der kommenden Woche anlaufen würde, müssten die Unternehmer das Geld selbst vorschießen. Das Problem ist, dass viele Tankstellen auf der Insel Familienbetriebe ist und nicht über entsprechende Rücklagen verfügen. Angesichts des Ansturms war die Website zeitweise lahmgelegt.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte am Montag (28.3.) den Rabatt auf den Treibstoff angekündigt. In den Wochen zuvor war der Spritpreis in Spanien auch aufgrund des Ukraine-Krieges in immer neue Höhen gestiegen. /jk