Am Dienstag (9.8.) sind die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen zu Ende gegangen. Nun haben die beiden größten Flughäfen des Bundeslandes eine erste Bilanz gezogen. Das Ergebnis: Erfolgreich in Zahlen, mäßig in der Durchführung.

In Düsseldorf starteten oder landeten 2,8 Millionen Passagiere, die sich auf 21.850 Flüge verteilten. Das entspricht einem Anstieg von 61 Prozent gegenüber dem noch von Corona heftig gebeutelten Sommer 2021. Im Vergleich zu 2019 waren es 30 Prozent weniger Passagiere. "Die Reiselust der Menschen ist ungebremst", lässt sich Flughafen-Chef Thomas Schnalke zitieren. Besonders betriebsam waren das erste Ferienwochenende vom 24. bis 26. Juni sowie die letzten zehn Tage im Juli. In diesen Zeiträumen gab es täglich mehr als 60.000 Passagiere. Die meisten Flüge gingen ans Mittelmeer.

Probleme bei Check-In, Sicherheitskontrolle und Gepäckrückgabe

Schnalke räumt aber auch die für viele Passagiere offensichtlichen Probleme ein: "Unsere Freude wird leider getrübt durch verzögerte Prozesse und zum Teil erhebliche Wartezeiten für die Fluggäste bei Check-in, Sicherheitskontrolle oder Gepäckrückgabe aufgrund des europaweiten Personalmangels bei zahlreichen Dienstleistern der Passagierabfertigung.“

Zwar habe man Maßnahmen ergriffen, um etwa die für die Sicherheitskontrollen und Gepäckausladung verantwortlichen Partner zu unterstützen. Diese hätten die Probleme aber nicht gänzlich beheben können. „Zeitraubende Verzögerungen und ungewohnt lange Wartezeiten – das ist nicht unser Standard und nicht unser Anspruch. Ich kann den Ärger vieler Passagiere absolut verstehen und mich nur noch einmal für die Unannehmlichkeiten entschuldigen."

Dass sich die Situation in den kommenden Monaten bessert, glaubt Schnalke nicht: "Zur Wahrheit gehört leider auch, dass die Rahmenbedingungen schwierig bleiben und die aktuelle Situation bis in den Herbst hinein anhalten wird. Aufgrund der verzögerten Prozesse bauen sich dann im Tagesverlauf häufig Flugverspätungen auf, die sich bis in die Nacht hineinziehen." Abhilfe könnte hier die vom Airport im Rahmen der Kapazitätserweiterung beantragte flexiblere Nutzung des Start- und Landebahnsystems schaffen.

So war die Lage in Köln/Bonn

In Köln/Bonn nutzten in den Sommerferien rund 1,6 Millionen Passagiere den Flughafen, was rund 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus und einer Steigerung um 55 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Spitzentag war mit 40.000 Fluggästen der 31. Juli. Die beliebtesten Flugziele lagen auch hier im Süden: Antalya, Palma de Mallorca und Istanbul.

Aber auch hier waren Probleme vor allem bei den Sicherheitskontrollen nicht übersehbar. "Wir freuen uns über die positive Verkehrsentwicklung, bedauern aber sehr, dass der Flughafenbetrieb nicht so war, wie wir uns das wünschen und unsere Gäste das erwarten dürfen", sagt Flughafen-Chef Thilo Schmid.

Im Laufe des Sommers habe man einen zweiten Dienstleister engagiert, dadurch habe sich die Situation merklich entspannt, so Schmid. Bei der Flugzeug- und Gepäckabfertigung habe es trotz der Herausforderungen der stark angestiegenen Nachfrage nach Flugreisen keine größeren Probleme gegeben.