Mallorca Zeitung

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Urlaub auf Mallorca: Hotelzimmer werden 2023 deutlich teurer

Die Unternehmer wollen damit der Inflation entgegenwirken

Die Hotelpreise dürften im Jahr 2023 deutlich steigen. Guillem Bosch

Der Mallorca-Urlaub 2023 dürfte spürbar teurer werden: Die Hoteliers auf der Insel befinden sich derzeit in Verhandlungen mit den Reiseveranstaltern, einige haben bereits erste Vereinbarungen getroffen. Diese sehen Preiserhöhungen für das nächste Jahr vor, um die Inflation auszugleichen. Besonders stark dürften die Zimmerpreise bei Hotelketten und modernisierten Häusern ausfallen. Nach Informationen aus der Branche werden Preiserhöhungen von bis zu zehn Prozent vereinbart - wobei die Hoteliers damit rechnen, dass auch die Saison 2023 sehr viele Urlauber auf die Insel lockt. Mit einer ganz so hohen Auslastung wie in diesem Sommer wird allgemein aber nicht gerechnet.

Die Hotels im mittleren Preis- und Qualitätssegment rechnen für 2023 mit einem etwas geringeren, aber ebenfalls bedeutenden Anstieg bei den Preisen, der sich zwischen sieben und acht Prozent bewegen dürfte. Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe: "Einige Unternehmer lassen sich von den Unwägbarkeiten, die im nächsten Jahr auf uns zukommen könnten, sehr leicht einschüchtern, und unterzeichnen deshalb Preiserhöhungen von lediglich vier Prozent, aber das ist eine Minderheit", heißt es aus der Branche.

So mancher wollte Erhöhungen von bis zu 15 Prozent

Die Hotelbranche erinnert daran, dass viele Hoteliers zunächst Preiserhöhungen um 14 oder 15 Prozent forderten, dass diese Forderungen aber im Laufe der Verhandlungen abgeschwächt wurden. Die neue Präsidentin der Vereinigung der Hotelketten auf den Inseln, Carolina Quetglas, hatte allerdings kurz nach ihrem Amtsantritt im Sommer 2022 angekündigt, dass sie Preiserhöhungen von acht bis zehn Prozent anstrebe.

Für so manchen Hotelier ist es profitabler, die Preise zu erhöhen - auch wenn das Haus dann nicht ausgebucht ist -, als das Hotel mit Rabattaktionen komplett zu füllen. Die bisher weithin gültige Annahme, dass es besser ist, ein Zimmer zu verschenken, als es leer stehen zu lassen, sei inzwischen überholt, heißt es aus der Branche. Die befragten Hoteliers rechnen damit, dass die Auslastung ihrer Häuser 2023 niedriger sein wird als in diesem Sommer, einige rechnen mit einem Belegungsrückgang von 15 bis 20 Prozent.

Heikles Thema Gehaltserhöhungen

In der Branche weist man darauf hin, dass "wir viele Sommer mit einer Auslastung von 80 oder 85 Prozent hatten, und niemand musste deswegen schließen". Gleichzeitig stünden die meisten Hotelunternehmen finanziell gut da, weil sie während der Corona-Pandemie zahlreiche Hilfen zugewiesen bekamen.

Bliebe noch das Thema Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten in der Tourismusbranche, die Gewerkschaften seit Wochen fordern: Aus diesem Grund möchte die Branche nicht allzu gern über Preiserhöhungen für 2023 zu sprechen. Man will den Gewerkschaften nicht zu viele Argumente frei Haus liefern. Der Tarifvertrag muss im Frühjahr 2023 neu verhandelt werden. /jk

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