Mallorca Zeitung

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Nach Komplett-Abriss des Hotels Formentor auf Mallorca: Gemeinde Pollença fordert Erklärungen

Die Opposition hatte zuerst Erklärungen zu den Vorgängen auf der Baustelle verlangt

So soll das Hotel Formentor nach der Fertigstellung aussehen. A.P.

Die Umbauarbeiten am legendären Hotel Formentor auf Mallorca bieten nahezu wöchentlich Nachrichtenstoff. Jetzt hat die Gemeindeverwaltung von Pollença, in deren Zuständigkeit die Halbinsel Formentor fällt, von den neuen Besitzern des Luxushotels gefordert, die jüngsten Abrissarbeiten auf dem Gelände nachvollziehbar zu machen. Das berichtet am Dienstag (27.9.) das "Diario de Mallorca".

So solle der Fonds Emin Capital, der das Hotel im Jahr 2020 gekauft hatte, alle nötigen Unterlagen vorlegen, aus denen hervorgeht, was im Verlauf der Arbeiten alles geschehen ist. Bereits Mitte September hatte die Oppositionspartei Junts Avançam kritisiert, dass das Hotel inzwischen dem Erdboden gleichgemacht sei, und gefordert, dass der neue Bürgermeister Andrés Nevado die Abrissgenehmigung vorlegen solle.

Im Prinzip war der Abriss des Hotels in der ursprünglichen Lizenz zunächst nicht vorgesehen, doch aufgrund des "Zustands des bestehenden Baus", wie Baudezernent Tomeu Cifre sagte, wurde das Gebäude nun komplett abgetragen. Die ursprüngliche Genehmigung, so Cifre, beinhalte den Passus, dass die Eigentümer "alles rechtfertigen müssen, was nicht mit dem Projekt der Erweiterung" übereinstimme. Das Ziel am Ende sei, das Hotel originalgetreu wieder aufzubauen. Wie das "Diario de Mallorca" weiter schreibt, hat Baudezernent Tomeu Cifre bereits erklärt, dass der Antrag auf einen Abriss auf jeden Fall durchgewunken werden würde - obwohl er diesen noch nicht gesehen hat.

Four Seasons betreibt das Hotel in Zukunft

Die mallorquinische Hotelkette Barceló hatte das Hotel im Dezember 2020 für rund 165 Millionen Euro an den Investmentfonds Emin Capital verkauft. Hinter dem Fonds steht der mexikanische Milliardär Fernando Chico Pardo. "Four Seasons" agiert in Zukunft als Betreiber des Hotels.

Das Traditionshaus, in dem schon Winston Churchill, Audrey Hepburn, Charly Chaplin oder auch der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt nächtigten, soll laut Plan im Jahr 2024 wiedereröffnen. Dann soll es 110 Zimmer mit Meerblick bieten. Der Betreiber hatte angekündigt, das Hotel werde 460 Arbeitsplätze bieten. Die Mitarbeiter sollen übertariflich bezahlt werden.  /jk/pss

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