Spanische Partyurlauber kommen auf Mallorca an – so verliefen die ersten Nächte der Abifahrten

Die Gemeinde Llucmajor hatte im Vorfeld angekündigt, strenger gegen Lärm und Besäufnisse vorzugehen. Auch die Reiseveranstalter unterstützen den Plan

Party-Urlauber ander Playa de Palma

Party-Urlauber ander Playa de Palma / DM

Andrés Martínez

Die Saison der spanischen Partyurlauber auf Mallorca hat begonnen. Rund 1.400 Abiturienten sind am Wochenende auf der Insel angekommen. Fotos, die in den sozialen Netzwerken geteilt wurden, zeigten eine Party mit DJ an Bord einer Fähre, die von Valencia in Richtung Insel fuhr.

Ob das befürchtete Chaos an der Playa de Palma erst einmal ausblieb, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Einerseits erklärten Anwohnerverbände am Sonntag (11.6.), die Polizei habe gute Arbeit geleistet und verhindert, dass es in der ersten Nacht zu Massenbesäufnissen und Lärm auf der Straße kam. Das dürfte allerdings allenfalls für Arenal zutreffen, wo die Ortspolizei von Llucmajor zuständig ist.

Weiter westlich an der Playa de Palma gibt es erste Beschwerden entnervter Anwohner. So berichtet Anwohner Toni Garau gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca", er habe in der Nacht von Sonntag auf Montag bis zu 35 Mal die Ortspolizei angerufen, ohne dass die Beamten dem Lärm am Strand ein Ende bereitet hätten. Die Party sei erst gegen fünf Uhr zu Ende gegangen, der schulpflichtige zehnjährige Sohn habe ab vier Uhr morgens kein Auge mehr zudrücken können. Er selbst habe in den vergangenen vier Nächten gerade mal acht Stunden schlafen können, so Toni Garau.

Party-Urlauber an Bord einer Fähre nach Mallorca.

Party-Urlauber an Bord einer Fähre nach Mallorca. / DM

Nächtliche Einlasskontrollen am Strand

Die Gemeinde Llucmajor hatte Mitte Mai angekündigt, in der Zeit der spanischen Abifahrten nächtliche Einlasskontrollen am Strand durchzuführen und unter anderem Taschen auf Glasflaschen und Waffen zu untersuchen. Die Information, dass die Ordnungshüter in diesem Jahr alles andere als lax mit der Einhaltung der Nachtruhe umgehen wollen, scheint bei einigen Schülern durchaus angekommen zu sein. "Ich traue mich nicht, an den Strand zu gehen. Ich will keine Strafe kassieren", erklärte ein junger Urlauber.

Neben der Polizei spielten auch die Reiseveranstalter eine wichtige Rolle, erklärten Anwohnerverbände. So müsse jeder Schüler ein Dokument unterschreiben, in dem aufgelistet ist, welche Verhaltensweisen erlaubt und welche verboten sind. Es wird damit gerechnet, dass insgesamt 22.000 Schüler auf die Insel kommen könnten.

Reisen für unter 500 Euro

Die Reisen sehen in der Regel fünf Übernachtungen vor und kosten knapp 500 Euro. Inklusive sind die Hin- und Rückreise, das Hotel sowie die Eintrittskarten zu einem Musikfestival. Die jungen Leute sind in der Regel an der Playa de Palma und in Magaluf untergebracht.Die spanischen Partyurlauber sorgen schon seit Jahren für Ärger an der Playa de Palma. Zuletzt kam es im Juni 2022 zu Exzessen. Hunderte junge Leute veranstalteten nächtliche Gruppenbesäufnisse. Diese fanden nicht nur am Strand statt, sondern unter anderem auch auf dem Aqualand-Parkplatz. /pss

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